Erfolg für die im Juni vom Aargauer Kantonsrat Ralf Bucher und Mitunterzeichnern eingereichte Motion – darin forderten diese eine verstärkte und koordinierte Umsetzung der Neobiota-Strategie. Der Regierungsrat soll die Massnahmen zur Bekämpfung verstärken und eine zentrale Anlaufstelle definieren. Heute seien die Zuständigkeiten zu wenig klar geregelt, zumal drei Departemente und sechs Fachstellen involviert seien. Auch erwarten die Motionäre, dass die Bevölkerung aktiver in die Bekämpfung eingebunden werde.

Die Gefahren sind erkannt

Hingewiesen wurde auf die Erfolgsgeschichte bei Ambrosia vor rund 15 Jahren. Damals sei es gelungen, dank rechtzeitiger und koordinierter Bekämpfung dieser Pflanze grosse wirtschaftliche Schäden abzuwenden.

Der Regierungsrat bestätigt in seiner Antwort von Ende September, dass Neobiota nicht nur die Biodiversität bedrohen, sondern auch beträchtliche wirtschaftliche Schäden verursachen. Auch die Landwirtschaft sei von Ertragsverlusten und Qualitätseinbussen betroffen.

Zögern wird schlussendlich teuer

«Verzögertes Handeln und kurzfristig eingesparte Kosten führen zu überproportional höheren Aufwänden in den Folgejahren», schreibt die Regierung. Aus Spargründen sei bisher aber auf die Umsetzung einer überarbeiteten Neobiota-Strategie verzichtet worden. Ein erfolgreiches Management, mit Einbezug von Freiwilligen, bedinge eine aktive Drehscheibe zur Koordination aller Aktivitäten. Zum heutigen Zeitpunkt sei eine solche Koordination aufgrund fehlender personeller Ressourcen nicht realisierbar. Hingewiesen wird auch auf laufende nötige Anpassungen im Bundesrecht. Sollte die Revision des Umweltschutzgesetzes diesbezüglich scheitern, so sei die Schaffung einer kantonalen Rechtsgrundlage zu prüfen. Der Regierungrat erkennt aber den Bedarf für eine Koordinationsstelle, und auch die Öffentlichkeitsarbeit sei zu verstärken.

Zusätzlich 1,5 Millionen Franken

Denn solange die Bekämpfung von Neobiota im Aargau nicht intensiviert werde, würden sich einige Arten weiter ausbreiten. Hingewiesen wird auf das Einjährige Berufkraut, das nicht nur in der Landwirtschaft Probleme verursache, sondern auch auf Biodiversitätsförderflächen. Die Regierung werde deshalb den Auftrag erteilen, die Aufgaben der Koordinationsstelle festzulegen und den zusätzlichen Mittelbedarf zu prüfen.

Gerechnet wird zur Umsetzung der Anliegen der Motionäre mit einem zusätzlichen Mittelbedarf von jährlich 1,5 Millionen Franken.