Der Vortrag war kurz und temporeich, selbst die Simultanübesetzerin geriet ins Schwitzen. Das passte zum Thema. Gaylor Monnerat von Schweizer Hagel präsentierte an der Delegiertenversammlung (DV) des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes buchstäblich heisse Fakten zum Klimawandel.
Mehr Überschadenjahre
Auf wenigen Folien servierte Monnerat Daten, die wohl auch die grössten Skeptiker in Sachen Klimawandel eines Besseren belehrt haben dürften. Zunächst zeigte er auf, wie sich die Temperaturen im Verlauf der letzten 157 Jahre verändert haben. Es folgte eine Landkarte der Schweiz, die aufzeigte, dass die Niederschläge im Sommer 2022 praktisch im ganzen Land deutlich tiefer waren als in den 30 Jahren zuvor. Höher fielen sie nirgends aus.
Gleichzeitig – das zeigte die nächste Karte – hat auch die Sonnenscheindauer stark zugenommen, dies mit entsprechenden Auswirkungen auf den Wasserhaushalt in den Böden. Weiter ging es mit einer Grafik, die aufzeigt, wie viele sogenannte Überschadenjahre Schweizer Hagel zu verzeichnen hat. Von 1970 bis 2021 waren es deren fünf, zwischen 1996 und 2021 waren es bereits neun Jahre mit überdurchschnittlicher Schadenintensität.
Vom Risiko zur Normalität
Parallel dazu hat sich die Nachfrage für Versicherungen mit Deckung des Trockenheitsrisikos stark erhöht, wie Monnerat aufzeigte. Das sorgt bei Schweizer Hagel für Sorgenfalten: Versicherungen könnten nicht die einzige Antwort auf den Klimawandel sein, warnte ihr Vertreter. «Wenn sich ein Risiko in regelmässigen Abständen wiederholt, handelt es sich nicht mehr um ein Zufallsergebnis, sondern um eine Normalität», führte der Versicherungsexperte aus.
Grenzen der Versicherungen
Im Hinblick auf die Zukunft empfahl Monnerat den Versammelten, nicht nur in Versicherungspolicen, sondern auch in neue Anbaumethoden mit besserem Wasserhaushalt, Bewässerung, Sortenwahl und Verwendung neuer Kulturen zu investieren.
Weitere Informationen zu den erwähnten und weiteren Daten finden sich hier bei Meteo Schweiz.