Die Entdeckung des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) in der Luzerner Gemeinde Zell hat Mitte August Forstfachleute und Waldeigentümer aufgeschreckt. Der Käfer zählt zu den besonders gefährlichen Schadorganismen. Die zu erwartenden wirtschaftlichen und ökologischen Schäden für das betroffene Gebiet und die ganze Schweiz seien hoch. Deshalb sei der Käfer zu bekämpfen, heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons. Darin wird Zwischenbilanz gezogen zur aktuellen Situation und zu den bisher erfolgten Massnahmen.
Schon 180 Bäume verbrannt
Seit der Erstentdeckung habe die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) Suchteams mit Spürhunden und Baumpflegespezialisten im Einsatz. Rund 180 Bäume, darunter 75 mit nachgewiesenem ALB-Befall, die restlichen auf Verdacht oder vorsorglich, mussten inzwischen in Zell gefällt werden. Die Bäume, vor allem Ahorn und Weiden, wurden gehäckselt und in einer Energieanlage verbrannt. Das Bundesamt für Umwelt spricht vom grössten Befall in der Schweiz. Aufgrund des Befallausmasses wurde die Gemeinde Zell in vier Zonen eingeteilt, Bäume auf Befall kontrolliert und in ein Inventar aufgenommen. Zum Monitoring gehöre auch das Aufstellen von Fallen und zwölf Fangbäumen. Mit den kühleren Wintermonaten ende die Flugzeit des Schädlings. In einer Kernzone erfolgen dennoch vorsorglich Fällungen von Wirtsarten, nur so könne dem Käfer die Lebensgrundlage entzogen werden. Eine Tilgung könne bei konsequenter Bekämpfung frühestens nach vier Jahren Befallsfreiheit erreicht werden.
Schutzwald betroffen
Befall wurde auch in einem angrenzenden Schutzwald festgestellt. Wie dort vorgegangen wird, sei Gegenstand von weiteren Abklärungen. Schutzwald-Experten würden die Situation analysieren mit dem Ziel, die Schutzfunktion des Waldes möglichst zu erhalten.
Die Kosten für die Bekämpfung des ALB teilen sich Bund und Kanton. Für dieses Jahr schätzt Lawa die Kosten für den Kanton auf rund 250'000 Franken.