Die ersten Landwirte werden wohl schon an eine Saat denken. Um das Ziel einer möglichst langen Vegetation zu erreichen, ist es sinnvoll, eine frühe Saat anzustreben. Eine frühe Saat birgt aber auch einige Gefahren. 

Aktuell haben wir fast täglich Frostnächte. Dies führt logischerweise dazu, dass die Bodentemperaturen ebenfalls sinken. Solch tiefe Bodentemperaturen sind für die Zuckerrübenpille kein Problem. Solange die Pille noch zu ist, sprich der Keimvorgang noch nicht eingeleitet wurde, spielt dies keine Rolle. 

Keine frühe Saat wegen Force-Beizung empfohlen

Die Zuckerrüben benötigen für eine gute und rasche Keimung Bodentemperaturen von 5°C und mehr. Hätten wir noch eine Gaucho-Beizung würde wohl wenig gegen eine aktuelle Saat sprechen. Die Bise hat vielerorts die Böden genügend abtrocknen lassen und die Bedingungen resp. das Hochdruckgebiet wird uns wohl noch einige Tage begleiten. 

Mit der aktuellen Force-Beizung sind wir aber etwas weniger privilegiert. Sobald die Pille im Boden ist und mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt, beginnt sich das Produkt mittels Gaswolke um die Pille auszubreiten. Dieser Schutz hält nur rund zwei bis drei Wochen, so dass die Zuckerrüben anschliessend unterirdischen Schädlingen (Erdschnacken, Drahtwürmer etc.) schutzlos ausgeliefert sind. Erreichen die Zuckerrübenkeimlinge bis dann nicht eine entsprechende Grösse, sind Verluste vorprogrammiert. 

Gute Bedingungen abwarten

Aus diesen Gründen empfiehlt es sich, mit der Saat noch etwas zuzuwarten und erst dann zu säen, wenn die Zuckerrüben eine möglichst gute Voraussetzung für eine rasche Entwicklung vorfinden können. 

Eine rasche Entwicklung kann auch die Erdflohbekämpfung positiv beeinflussen. Sind die Bedingungen für eine rasche Entwicklung gegeben, so erreicht die Zuckerrübe zügig das 2–4-Blatt und somit ist sie weniger lang dem Erdfloh ausgesetzt.