«Die Schaffhauser Weinbranche hat einen guten und grossen Auftritt. Wir werden in der Deutschschweiz gehört», hielt Markus Simmer, Präsident des Branchenverbandes Schaffhauser Wein, fest.

Rückblickend auf das Rebjahr sprach Fachstellenleiter Hansueli Pfenninger von einer hervorragenden Traubenqualität, insbesondere beim Blauburgunder. Im vergangenen Jahr seien zudem auf rund 11 ha neue Reben gepflanzt worden, wobei 5,15 ha auf robuste Sorten (Piwi) entfielen. Hier scheint die staatliche Förderung Früchte zu tragen.

Ausbildung: 3 plus 1

«Im vergangenen Jahr haben 24 Winzer und zwei Weintechnologen ihre Ausbildung abgeschlossen», führte Remo Walder, Bereichsleiter Wein Strickhof, aus. Ab 2026 wird die Ausbildung der Winzer und Weintechnologen mit einer umfassenden Reform auf neue Beine gestellt. Neu erfolgt die Ausbildung zum/zur Weinfachmann/-frau EFZ. Festgehalten wird an den beiden Fachrichtungen Winzer und Kellerwirtschaft mit einer dreijährigen Berufslehre. Die ersten beiden Jahre sind der Grund- und Allgemeinbildung gewidmet. Das dritte Jahr ist ein Vertiefungsjahr. Danach kann jede(r) Absolvent(in) mit einem weiteren Jahr auch im anderen Fachgebiet abzuschliessen.

In den nächsten zwei Jahren muss die Nachfolge von Beat Hedinger als Geschäftsführer des Branchenverbands geregelt werden. Zugleich hat der Vorstand entschieden, einen Aktienanteil am Weinbauzentrum Wädenswil von Fr. 4800.– beziehungsweise Fr. 10.–/ha zu übernehmen, sodass das Blauburgunderland ein gleichwertiger Partner ist wie auch die anderen Deutschschweizer Weinbaukantone. Ebenfalls steht im Kanton eine Teilrevision des kantonalen Landwirtschaftsgesetzes an, die auch Änderungen im Rebbau einschliesst. Zudem hat das Blauburgunderland den Branchenverband Deutschschweizer Weine beauftragt, beim Bund vorsorglich für gewisse Pflanzenschutzmittel eine Notfallzulassung zu beantragen, um vor allem bei einem Befall der Kirschessigfliege oder des Japankäfers rasch und effizient handeln zu können.

Von Grün zu Nachhaltig

Das Projekt «Nachhaltiger Schweizer Wein» hat seinen Ursprung in dem von Schaffhausen lancierten Projekt «Grüner Rebbau». Markus Simmler, Präsident Branchenverband Schaffhauser Wein, versprach sich davon einen enkeltauglichen Weinbau.

Das Projekt «Nachhaltiger Schweizer Wein» kam nicht zum Laufen. Im Sommer 2023 hat das Bundesamt für Landwirtschaft das Projekt mit dem von Agridea ausgearbeiteten Katalog zurückgewiesen. Darin wären rund 50 Massnahmen aufgelistet gewesen. Nun ist der Branchenverband Deutschschweizer Weine (BDW) daran, neue Wege zu suchen. Konkret heisst dies, dass entsprechende Strukturen nach Schaffhauser und Deutschschweizer Branchen-Vorstellungen aufgebaut werden sollen. Das Absichtspapier liegt vor und hält fest, dass das Projekt ökologisch umsetzbar sein solle und die Wirtschaftlichkeit durch gut bezahlte Trauben und Weine zu gewährleisten sei.

Umsetzbar und lohnend

Mit Blick auf den sozialen Aspekt solle man auch für gute Arbeitsbedingungen sorgen, mit Freude und Wertschätzung gegenüber dem Berufsstand. Auch müsse die Nachwuchsförderung gewährleistet sein.