Am 21. April referierte ein Zusammenschluss von Fachleuten in einem Webinar über die Rolle der Genomeditierung in der Landwirtschaft. Diese werde in der Forschung angewendet, um die negativen Auswirkungen der intensiven landwirtschaftlichen Praxis zu mindern. Die Allianz kritisierte ebenfalls, dass mit diesen punktuellen Eingriffen in das System nur die Symptome des Klimawandels bekämpft werden, statt das Problem an der Wurzel anzupacken. Auch sei das Ausmass der Schäden, die sich durch die Eingriffe ins Genom ergeben können, massiv unterschätzt und Fehler übersehen worden, so eine Referentin. Die Schweizer Allianz Gentechfrei appellierte stattdessen an die Wichtigkeit der Agrarökologie.
«Ökosystem ist der limitierende Faktor, nicht die Genetik»
Nur ganzheitliche Ansätze in der Gestaltung der Agrarlandschaft seien zukunftsträchtig und würden Kulturpflanzen hervorbringen, welche resilient sind und angemessen auf Umweltreize reagieren können, hiess es am Webinar. Auch der Geschäftsleiter der «Alliance suisse pour une agriculture sans génie génetique» erinnerte an die Vorteile der Permakultur in der produzierenden Landwirtschaft. «Es sind die Ökosysteme, welche produzieren und langfristig den limitierenden Faktor darstellen, nicht die Genetik», betonte Luigi D’Andrea.
Moratorium bis Ende 2021 verlängert
Das Parlament hat das Gentech-Moratorium bisher dreimal verlängert, es gilt aktuell bis Ende 2021. Das zeitlich befristete Anbauverbot für Gentech-Pflanzen geht auf die Gentechfrei-Initiative zurück, die 2005 vom Schweizer Stimmvolk angenommen wurde. Die Importe von Lebens- und Futtermittel betrifft das Moratorium indirekt: Diese unterstehen nur dann dem Geltungsbereich des Moratoriums, wenn sie in keimfähiger Form vorliegen, da sie beim Transport unbeabsichtigt in die Umwelt gelangen und sich dort vermehren können.