Aufgrund der nassen und kalten Witterung hielt sich das Wachstum der Zuckerrüben der letzten Tage in Grenzen. Zudem stellt sich die Frage, ob die Temperaturen um den Nullbereich Frostschäden an den Rüben verursachen. Grundsätzlich können Zuckerrüben im Keimblattstadium Minustemperaturen von bis zu 5 Grad Celsius überstehen. Die frostempfindlichste Phase der Zuckerrüben liegt dabei während des sogenannten Hakenstadiums vor. Das ist, wenn der Keimling die Bodenoberfläche durchbricht und noch wenig oder kein Chlorophyll in sich hat. 

Erst später feststellbar

In diesem Stadium hat der Keimling die Bodenschicht durchstossen, die Keimblätter jedoch noch nicht entfaltet. Mögliche Schäden können erst bei höheren Temperaturen, einige Tage nach dem Frostereignis festgestellt werden. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die vergangenen kalten Tage nicht ausgereicht haben, um Frostschäden an den Rüben zu verursachen.

Könnte ein Thema werden

Die ausgeprägte Nässe verzögerte bis anhin die Unkrautbekämpfung. Gegen Ende der Woche können Herbizid-Applikationen im klassischen Anbau wieder ein Thema werden. Die ausgiebige Bodenfeuchtigkeit fördert die Wirkung von Bodenherbiziden. Die Herbizidbehandlung sollte nicht bei niedrigen Temperaturen durchgeführt werden. Besonders blattaktive Zusatzstoffe wie Debut oder Lontrel büssen bei Temperaturen unter 15 Grad Celsius an Wirkung ein. Die Conviso-Behandlung sollte während des 2- bis 4-Blatt-Stadiums der Melde begonnen werden. Es wird eine zweimalige Applikation mit je 0,5 l/ha Conviso One und 1 l/ha Mero empfohlen.

Zu kalt für den Erdfloh

Die Erdflohaktivität ist bei dieser Witterung stark eingeschränkt. Da das Rübenwachstum jedoch ebenfalls begrenzt ist, bleibt noch abzuwarten, ob der Erdfloh später bei wärmeren Bedingungen nochmals ein Thema wird. Momentan sollte der Schneckendruck im Auge behalten und bei einem Befall mit Schneckenkörnern bekämpft werden.