Die Sonnenblume ist im jungen Stadium sehr empfindlich gegenüber Unkrautkonkurrenz. Eine gezielte Bekämpfung von Beikräutern ist demnach beim idealen Zeitpunkt zentral. Diese Massnahme konnte aufgrund der nassen Böden in einigen Regionen nicht oder verspätet vorgenommen werden. Entsprechend verunkrautet sind betroffene Parzellen teilweise.
Wie ist Soja mit dem vielen Wasser zurecht gekommen?
Die Sojapflanze ist zwar wasserbedürftig, sie braucht aber auch genügend Wärme, um zu gedeihen. Da die erwünschten Erträge nur bei gleichmässiger Wasserversorgung erreichbar sind, stellt sich nun die Frage, wie die Eiweisspflanze mit den teils übermässigen Niederschlägen zurecht gekommen ist.
Laut Pierre-Yves Perrin vom Schweizerischen Getreideproduzentenverband könne man davon ausgehen, dass es keine Spitzenernte wird. Dennoch sei es möglich, dass die Pflanzen den Rückstand kompensieren könnten und gute Erträge und Qualität erzielen, so Perrin. Er ergänzt, dass es für alle Herbstkulturen schwierige Umstände sind. In der Bioszene sei das Hauptproblem, dass die Sonnenblumen in der Regel sehr spät gesät wurden. Nach dem verregneten Sommer brauche es jetzt dringend einen schönen Herbst, wie der Mediensprecher betont. Er bestätigt, dass das schlechte Wetter das Hacken beeinträchtigte und entsprechend wohl tiefere Erträge zu erwarten sind. Eine Nachfrage der Bio Suisse bei Biofarm zeigt, dass bisher kaum Sonnenblumen abgemeldet wurden – und wenn, dann wegen Hagel- und Sturmschaden. Bei Soja sei eine Ernte-Vorhersage schwierig, so Bio Suisse.