Am Getreidehöck bei der Landi in Marthalen hatten die Produzenten Gelegenheit, die drei neuen Verladezellen zu besichtigen. Diese sind seit März dieses Jahres in Betrieb. «Damit wird das Verladen um einiges effizienter», erklärte Martin Germann, Leiter Agrar. Auch plane die Landi Weinland den Bau zweier weiterer Verladezellen, um mehr Platz für Bio und Dinkel zu haben.
Urdinkel ist beliebt und macht vorwärts
Optimistisch sieht Martin German der neuen Ernte entgegen. Die Prognosen sind gut, zumal die Richtpreise gestiegen sind. Speziell wies er auf Dinkel hin. Die Konsumenten lieben Dinkel, entsprechend ist die Nachfrage gross. Produzenten sind gesucht. «Dinkel ist in …», sagte er, und ein Produzent ergänzte: «… und braucht keinen Dünger»
Apropos Dünger machte German darauf aufmerksam, dass es für PK-Dünger keine Kampagne mehr geben wird, sondern nur noch Monatspreise.
Sammelstelle Schlatt schliesst Ende Jahr
Ende Jahr wird die Getreidesammelstelle in Schlatt geschlossen. Die Rapsannahme ist schon in dieser Saison nur noch in Marthalen möglich. Bedauerlich sei, so Stefan Schär, Leiter Getreidesammelstelle Landi Weinland, dass mit dem Wegfall von wirksamen Pflanzenschutzmitteln und den restriktiven Vorgaben das Produktionsrisiko steige und einige Bauern aus der Region nicht mehr bereit seien, unter diesen Bedingungen Raps anzubauen beziehungsweise neu einzusteigen – dies, obwohl Schweizer Rapsöl am Markt gesucht ist. Wenn man stattdessen Sonnenblumen abliefere, solle man möglichst sauber dreschen, denn die Reinigungsdurchgänge würden künftig den Produzenten verrechnet, so Schär.
Super läuft es auch für Bio, wobei Zurückhaltung bei Biogerste geboten sei – der Bedarf scheint gedeckt zu sein.
Fenaco will Logistikkosten senken
Gastreferent am Getreidehöck war Fortunat Schmid. Er leitet den Geschäftsbereich Qualitätsmanagement Fenaco Getreide, Ölsaaten, Futtermittel (Fenaco GOF) und informierte über die neue Kampagne. So mache Fenaco GOF einen weiteren Schritt Richtung Fokussierung Mahlweizenangebot und fixiere die Zielmengen pro Sammelstellen. Basis dafür seien die bisherigen Mengen und die Qualitäten der jeweiligen Klassen. «Damit wollen wir die Logistikkosten senken», so Schmid.
Weiter sagte er: «Die Klassenanteile stimmten oft nicht mit dem regionalen Bedarf der Mühlen überein. So gab es viele zusätzliche Fahrten. Wenn wir gezielt den Anbau auf den regionalen Bedarf der Mühlen abstimmen, sparen wir Logistikkosten ein – zugunsten der gesamten Getreidevermarktung.»
Neues Vermarktungskonzept
Schmid kündigte das neue Bio-Vermarktungskonzept der Fenaco an. Schweizweit übernehmen 50 Getreidesammelstellen alle Sorten von Getreide, Leguminosen und Ölsaaten in Bioqualität. Auch gebe es Bio-Preiszuschläge für Sonnenblumen, Ackerbohnen, Speisehafer und Sojabohnen.