Die Rapserdflöhe wandern nun wieder in die Rapsfelder ein. Das kann sich von der Rapssaat bis Ende Oktober hinziehen. Die Käfer machen an den jungen Rapspflanzen einen 10–14 tägigen Reifungsfrass mit den charakteristischen Löchern. Je nach Stärke bzw. Anzahl frühzeitig zugeflogener Käfer erfordert der Blattfrass zügige Bekämpfungsmassnahmen. Der Erdfloh bevorzugt vor allem kleine und schwache Pflanzen. Die jungen Rapspflanzen haben momentan aber sehr gute Wachstumsbedingungen, der Boden ist schön warm und genügend Feuchtigkeit in den oberen Bodenschichten ist vorhanden – die Pflanzen sind also gut im Schuss und im Wuchs nicht gehemmt.

Frassschäden an jungen Pflanzen sind aktuell also nicht ein akutes Problem. Dieser sieht dramatisch aus, wird oft aber überbewertet und ist in wenigen Fällen bekämpfungswürdig. Wenig Lochfrass kann der Raps nämlich kompensieren. Erst wenn der Raps keinen Wuchs mehr zeigt bzw. Keimlinge von Totalausfall bedroht sind, muss bekämpft werden. Die Schadschwelle liegt im Keimblattstadium (DC 10) bei 50 % der Pflanzen mit mehreren Frassstellen und mehr als 25 % Blattflächenverlust.

Die Larven bohren sich in die Blattstiele ein

Schäden entstehen üblicherweise erst durch die Larven. Die Käfer legen ihre Eier nach dem Reifungsfrass in den Boden nahe der Pflanzen ab. Die daraus schlüpfenden Larven bohren sich in die Blattstiele ein, minieren diesen und fressen sich Richtung Wurzelhals. Diese Frassgänge bilden Eintrittspforten für Phoma oder Wasser, welches im Winter durch Gefrieren zu starken Auswinterungsschäden führen kann.

Um dies zu vermeiden, ist der beste Behandlungszeitpunkt dann, wenn bei hohem Befallsdruck eine Behandlung zur Eiablage ca. Mitte oder Ende September gemacht wird. Die Schadschwelle liegt hier bei 80 % der Pflanzen mit mehreren Frassstellen und mehr als 100 Fänge pro Gelbschale in drei Wochen. Auch sehr effizient ist eine spätere Larvenbehandlung ca. Anfang oder Mitte Oktober im 4-6 Blattstadium. Die Schadschwelle wurde für diese Situation auf«mindestens eine Larve auf 7 von 10 Trieben» definiert.

Ein grosser Vorteil einer späten Behandlung ist, dass das kühlere Wetter im Oktober die Wirksamkeit bzw. Wirkungsdauer der Pyrethroide deutlich verbessert. Aufgrund der Resistenzen ist ein umsichtiger Umgang beim Einsatz der Pyrethroide zwingend notwendig. Wichtig beim Einsatz ist, dass die Einhaltung von Abstandsauflagen zu Gewässern eingehalten wird. Die Abstände können je nach Produkt 20, 50 oder 100 m betragen.

Maximal 700 g Metaldehyd anwenden

Schneckenkontrollen sind sehr wichtig. Pro Hektare und Jahr darf 700g Wirkstoff Metaldehyd eingesetzt werden wobei der Abstand zwischen zwei Behandlungen zwei Wochen betragen muss. Bei einer maximalen Aufwandmenge von 7 kg bei Schneckenkörnern (mit einem 5 %-Metaldehydgehalt) kann somit zweimal gestreut werden.

Hier finden Sie die Weisung «Abdrift» des Bundes.

Vorsicht bei pflugloser Getreidesaat nach Mais

Der pfluglose Anbau von Winterweizen und Triticale nach Mais beinhaltet grosse Risiken bezüglich Fusarien und ihrer Mykotoxine. Gerste und Korn sind weniger anfällig. Die Infektion der Getreidepflanzen erfolgt über Ernterückstände, vor allem kontaminiertes Maisstroh. Wenn möglich sollte auf gute Resistenzeigenschaften der Sorten gegenüber Fusarien geachtet werden. Die beste Massnahme ist das gute Zerkleinern und Häckseln der Stoppel und Maisstroh oder eine saubere Pflugfurche - beides fördert die Verrottung, dem Fusarienpilz wird die Lebensgrundlage entzogen. Zudem kann mit dieser Massnahme der Maiszünsler effektiv bekämpft werden.