Eine visuelle Kontrolle zur Erkennung von Schädlingen an Obstbäumen ist von grosser Bedeutung, um die Pflanzenschutzmassnahmen zum richtigen Zeitpunkt durchzuführen. Pilzkrankheiten sind besonders bei Niederschlag und erhöhten Temperaturen zu überwachen. 

Klopfprobe zur Kontrolle

Apfelblütenstecher: Die Kontrolle des Apfelblütenstechers wird vor und während des Knospenaufbruchs mittels Klopfprobe gemacht. Frassschäden und Eiablagen können ab dem Knospenaufbruch gesichtet werden. Seine Bekämpfung ist frühzeitig in den Stadien Knospenaustrieb bis Vorblüte bei Beginn der Eiablage vorzunehmen.

Blattlaus: Eine Vorblütenkontrolle soll im Rotknospenstadium durchgeführt werden. Die Apfelgraslaus tritt als erstes auf, richtet aber kaum Schäden an und wird deshalb in der Regel nicht bekämpft. Darauf folgtdie Apfelfaltlaus (besonders für Jungbäume gefährlich). Zu erkennende Symptome sind rote, taschenförmige Falten an den ersten Blättern, welche sich später einrollen. 

Frostspanner: Der Frostspanner ernährt sich von Blättern, Blüten und jungen Früchten. Er ist bei visuellen Kontrollen gut erkennbar und wird ab Temperaturen von 15°C bekämpft.

Beobachtung von 2021 als Basis

Krankheiten werden meist vorbeugend behandelt. Da viele Krankheiten in der Anlage überwintern, dienen die Beobachtungen des letzten Jahres als Basis für die erste Behandlung im Frühjahr.  

Monilia und Schrotschuss: Die Sporen werden aus Fruchtmumien des Vorjahres auf die jungen Blütenorgane und Blätter übertragen. Die erste Behandlung gegen Monilia wird kurz vor Blühbeginn vorgenommen. Beim Bekämpfen von Schrotschuss wird eine erste Anwendung von Pflanzenschutzmitteln beim Knospenaufbruch empfohlen. Besonders gefährdet sind Anlagen, die im Vorjahr einen Schrotschussbefall aufwiesen. 

Schorf: Die ersten Symptome sind kurz nach der Blüte erkennbar. Auf den Blättern bilden sich olivbraune Flecken. In Anlagen, die im Herbst 2021 einen hohen Blattschorfbefall aufwiesen, wird eine vorbeugende Behandlung beim Knospenaustrieb wärmstens empfohlen.