Heinz Höneisen, Biolandwirt aus Andelfingen, gibt seine Kartoffeln nicht auf. Auch 2025 wird er auf einen ganz frühen Anbau setzen – davon konnte er heuer gute Erträge ernten. Bei den Lagersorten will er, wenn möglich neue, resistente Züchtungen in den Anbau nehmen, wenn davon genügend Pflanzgut vorhanden ist.
Streifen und Begleitpflanzen
Am FiBL-Medienanlass «Biokartoffeln» zeigt sich, wie eng die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Produzent(innen) sein kann: Auf dem Betrieb von Heinz Höneisen haben die FiBL-Forschenden in diesem Jahr einen Versuch mit Blühstreifen gemacht und einen weiteren mit Begleitpflanzen, die zwischen den Stauden auf der Dammkrone wachsen. Ziel davon: Nützlinge anlocken.
Höneisen baut auf seinem Betrieb verschiedene (Gemüse-)Kulturen in Streifen an. Das sei erfolgreich, berichtet er – er habe deutlich weniger Schädlinge.
Die Erhebungen ernüchtern
Hans-Jakob Schärer vom FiBL zog aus Sicht Pflanzengesundheit ein (vorläufiges) Fazit des Kartoffeljahrs 2024. «Für Krautfäule war es ein Traum», so Schärer. Der Kraut- und Knollenfäule-Erreger sei clever und passe sich sehr rasch an. Im Bioanbau kann die Krankheit nur mit Kupfer bekämpft werden. 2024 wurde wegen des hohen Krankheitsdruckes die erlaubte Menge angepasst. Dennoch musste schon früh ein Teil der Fläche vernichtet werden. Das Resultat: Bio Suisse geht auf Basis der Erhebungen von Mitte August von einem Ertrag von 238 kg/a Speiseanteil aus. Das sind 56 Prozent weniger als in den letzten fünf Jahren.
Neue Speisesorten im Test
Wie weiter also mit den Biokartoffeln? Andreas Rüsch von Rathgeb Bio erläuterte die Sortenversuche, die in Zusammenarbeit mit dem FiBL und im Austausch mit Agroscope erfolgen. Zudem ist Rathgeb Bio Mitglied der «Arbeitsgruppe Sorten» von Swisspatat.
Rüsch sagt, dass auch dieses Jahr vorgesehen war, rund 50 neue Sorten auf kleinen Testflächen anzubauen. Daraus wurde nichts, da das Pflanzgut zum Pflanzzeitpunkt Ende Juni verdorben war. Von den neuen Speisesorten habe sich «Oscar» als speziell robust gegenüber Krautfäule erwiesen. Mit dem Nachteil, dass die Sorte anfällig für Schorf sei.
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