Endlich. Kommenden Mittwoch, 23. Juni, 19.15 Uhr, findet auf dem Gutsbetrieb des BBZN Hohenrain wieder eine richtige Flurbegehung statt. Themen sind die Herausforderungen beim Maisanbau im Seeeinzugsgebiet, das Güllemanagement und der Futterbau, speziell Ein- und Übersaaten.

Eher erstickt als verfroren

Im Luzerner Futterbaugebiet gab es diesen Frühling viele Übersaaten, auch wegen Mäuseschäden. Die Bedingungen für Übersaaten und Pflegemassnahmen waren oft sehr gut. «Folglich sind viele Übersaaten gelungen», weiss Dominik Amrein, Futterbaulehrer am BBZN Hohenrain. Eine zu späte erste Nutzung, im schlechtesten Fall noch in Kombination mit einer Güllengabe, haben die Pflänzchen teils unter dem etablierten Bestand ersticken lassen. Damit eine Übersaat im Frühling gelingt, sollte sie grundsätzlich so früh als möglich erfolgen. Ab Mitte April nehme das Graswachstum und somit die Konkurrenz durch die etablierten Pflanzen zu, so Amrein weiter. Dieses Jahr aber weniger ausgeprägt, da der April nach einem warmen Start lange sehr kalt blieb. Dennoch sei der Konkurrenzdruck im Frühling viel grösser als im Herbst. Mäuseschäden sollten jedoch so früh als möglich im Frühling übersät werden.

Neuansaaten müssen passen

Eine Übersaat müsse also Platz haben, allfällige Verfilzungen gehörten entfernt. Eine Güllengabe vor oder nach der Übersaat habe eine negative Auswirkung, da vor allem die bestehenden Pflanzen profitieren. «Wichtig ist eine frühe Nutzung, damit die neuen Pflanzen Licht und Platz haben», fasst Dominik Amrein die Erfolgsfaktoren zusammen.

Auch bei Kunstwiesen muss vor der Saat einiges geklärt werden. Alles, was Einfluss auf die Wahl der Mischung, den Saatzeitpunkt, die Bodenbearbeitung, die Startdüngung, die Saatmethode, eine allfällige Deckfrucht und die Folgebewirtschaftung habe. Es sind dies die Nutzungsdauer und evtl. Überführung in Dauerwiese, die Verwendung und Nutzungsart, die Düngungsintensität, Fruchtfolge, vorgängige Unkrautbekämpfung, Bodenbedingungen, Wetterbedingungen und Mechanisierung.