In den Zuckerrüben fand vergangene Woche die dritte und damit letzte Ertragserhebung im Jahr 2024 statt. Aus den Ergebnissen konnten dabei diverse Unterschiede zwischen den östlichen und westlichen Anbauregionen festgestellt werden.
Westen mit mehr Ertrag
Wie bereits in den vorherigen zwei Proberodungen lag der durchschnittliche Rübenertrag in der Westschweiz mit 88,6 t/ha höher als in der Ostschweiz mit 82,2 t/ha. Damit liegen die Erträge im Westen erfreulicherweise um fast 10 t/ha höher als der Schnitt der vergangenen fünf Jahre.
Im Osten reiht sich der diesjährige Rübenertrag hingegen um gut 10 t/ha tiefer ein als der Fünfjahresdurchschnitt. Die östlichen Anbaugebiete konnten zwischen der ersten und der zweiten Ertragserhebung mit einem hohen Ertragszuwachs aber einiges an Abstand wettmachen.
[IMG 2]
Bei beiden Anbauregionen pendelte sich der Zuwachs zwischen der zweiten und dritten Proberodung auf rund 18 t/ha ein. Das entspricht einem dürftigen täglichen Ertragszuwachs von ungefähr 650 kg/ha.
Zuckergehalte bleiben tief
Die Zuckergehalte beider Regionen verweilen weiterhin auf einem tiefen Niveau. Während im Westen ein durchschnittlicher Zuckergehalt von 14,2 % gemessen wurde, lag er im Osten bei 15,4 %. Die deutlichen regionsabhängigen Unterschiede im Zuckergehalt und Rübenertrag gleichen sich ziemlich genau aus, wodurch beide Regionen einen bereinigten Zuckerertrag von gut 12 500 kg/ha liefern.
Im Westen entspricht dieses Ergebnis zwar dem Mittelwert der letzten fünf Jahren, im Osten hingegen wird der Fünfjahresschnitt um knapp 3000 kg/ha deutlich unterschritten.
Ursachen sind vielseitig
Im Grossen und Ganzen sehen die diesjährigen Ergebnisse eher dürftig aus. Zu nasse Aussaatbedingungen haben vielerorts Verdichtungen und Staunässen provoziert, wodurch das Rübenwachstum zeitweise zum Stillstand kam.
Zudem behindern Krankheiten wie Cercospora und SBR (Syndrome Basses Richesse) die Assimilation bzw. Zuckereinlagerung der Rüben. Eine abschliessende Beurteilung kann jedoch erst nach der Ernte gemacht werden.
Nächster Halt Rodung
In der Zuckerfabrik Frauenfeld TG werden bereits seit dem 13. September die ersten Biorüben verarbeitet. Die Verarbeitung der konventionellen Rüben beginnt ab dem 3. Oktober. In der Fabrik in Aarberg BE hingegen wird mit der Verarbeitung der Zuckerrüben schon eine Woche früher begonnen.
Vor der Ernte sollten die Parzellen noch ein letztes Mal auf einen allfälligen Erdmandelgras-Befall kontrolliert werden. Wird das Sauergras festgestellt, sind die kantonale Pflanzenschutzfachstelle, der Lohnunternehmer und Drittpersonen, die Arbeiten auf dem betroffenen Feld vornehmen, zu informieren. Nur so kann die Verschleppung des Erdmandelgrases verhindert werden. Weil das Ungras sehr konkurrenzstark ist, gestaltet sich eine Bekämpfung als schwierig. Daher gilt: lieber Vorsicht als Nachsicht.