2016 warb der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) wegen Nachwuchsmangel mit Plakaten für den Beruf Gemüsegärtner/in EFZ. Heuer haben nun 42 Lernende die Ausbildung als Gemüsegärtner/in EFZ oder Agrarpraktiker/in Spezialkulturen begonnen. Ist die Trendwende damit geschafft?

Simone König: Mit einem Zuwachs von 25 Prozent mehr Lernenden an den Berufsschulen Inforama Seeland in Ins BE und Châteauneuf VS ist ein Aufwärtstrend klar erkennbar. Von einer Trendwende können wir bei der Anzahl Zweitausbildner(innen) sprechen. In diesem Bereich ist der Zuwachs am stärksten.

Auf was führen Sie das neu- oder wiedererwachte Interesse zurück?

Ich kann mir gut vorstellen, dass der globale Trend für Nachhaltigkeit und Sicherheit einen Einfluss auf unsere Lernendenzahlen hat. «Back to the roots» ist gefragt. Viele der Zweitausbildner möchten die Ausbildung auf einem Biobetrieb absolvieren. Beim Verband sind wir bestrebt, dass der Beruf Gemüsegärtner(in) als eigenständige Ausbildung wahrgenommen wird. Wir bewerben ihn über verschiedene Plattformen.

Wie viele Abschlüsse bräuchte die Branche, um den Bedarf zu decken?

Gelernte Gemüsegärtner(innen) sind auf dem Arbeitsmarkt gesucht. Die aktuelle Anzahl genügt nicht, um das Fachpersonal abzudecken, welches wir in den nächsten Jahren im Gemüsebau benötigen. Aus unserer Sicht bräuchte es doppelt so viele Abschlüsse. Deshalb sind sicher noch weitere Anstrengungen nötig.