Die Gebrüder Meier produzieren in Buchs Hydrosalate, die in Wasser heranwachsen. Das Giesswasser wird mit Nährstoffen angereichert und durch ein Leitungssystem zu den Pflanzen gepumpt. Das Wasser-Nährstoff-Gemisch, das die Pflanzen nicht aufnehmen, wird aufgefangen und gereinigt. Dann wiederum wird es mit neuem Wasser und Nährstoffen gemischt und zurück zu den Pflanzen gepumpt. Durch die ausgeklügelte Technik wird der Kreislauf geschlossen. So gehen weder Nährstoffe noch Wasser verloren.
Die Produktion, vom Anpflanzen bis zur Ernte, erfolgt in speziellen verschiebbaren Schienen auf Tischhöhe. «Wir pflanzen dreimal pro Woche junge Salattöpfchen, welche aus Belgien stammen», erklärte Produktionsleiter Paul Ruser bei der Betriebsbesichtigung.
«Im Gewächshaus setzen wir auf verschiedene Beleuchtungsquellen», fuhr Ruser fort. Wichtig ist die Beleuchtung vor allem im Winterhalbjahr. Das fehlende Sonnenlicht muss ausgeglichen werden. Christoph Gubler von der Strickhof-Fachstelle wies darauf hin, dass Salate, die vor der Ernte mehr Licht abbekommen, länger haltbar seien. Es würden mehr Antioxidantien und Reservestoffe gebildet.
«Jede Kultur, seien es Gurken, Auberginen, Peperoni oder Tomaten, hat unterschiedliche Ansprüche an das zusätzliche künstliche Licht», sagte Gubler. Beim Eindunkeln wird über die Gewächslampen eine spezielle Eindeckung eingezogen, sodass sich Lichtsmog und Lichtverschmutzung eindämmen lassen. Die Gewächshäuser der Gebrüder Meier werden mit der Wärme des Abwassers von der Kläranlage Buchs-Dällikon beheizt.
Pro Stunde werden rund 150 m3 durch eine 450 m lange Leitung der Heizzentrale im Herzen des Betriebes zugeführt. Eingebaut sind vier Reinigungsstufen. In einem Wärmeaustauscher werden dem Wasser rund 5 °C Wärme entzogen.
Das Wasser fliesst in die Kläranlage zurück, die es zusammen mit dem Restwasser in den Furtbach leitet. «Wir durften dieses Wasser nicht direkt in den Furtbach führen», fügte Markus Meier an. Gleichzeitig wird die ursprünglich aus dem Abwasser gewonnene Wärme mittels Wärmepumpe nun für das Heizen genutzt.
Auf dem Betrieb steht eine gigantische Wärmepumpe, die von einem 1000 PS starken Elektromotor angetrieben wird. Die Heizleistung der Wärmepumpe setzt sich aus der gratis zur Verfügung stehenden Abwärme aus der ARA mit 1170 kW sowie elektrischen Leistung aus dem Verdichter mit weiteren 470 kW zusammen. Als Kältemittel kommt Ammoniak zum Einsatz.
Risiko Stromunterbruch
Als Reserve und Notnagel, um auch bei Spitzenbedarf und Unterbrüchen nachheizen zu können, steht zudem ein Ölbrenner zur Verfügung. Das nächste Projekt der Gebrüder Meier ist schon in der Pipeline: Demnächst wollen sie einen weiteren Wärmespeicher installieren, damit auch in Spitzenzeiten alles rund läuft.