Durch das schöne Wetter zu Beginn der Woche liessen sich viele Landwirte dazu hinreissen, die Zuckerrüben zu früh zu ernten. Bei den aktuell schönen und teilweise noch warmen Herbsttagen ist es jedoch nicht zu empfehlen, Rüben auf Vorrat zu ernten. Aufgrund des schwierigen Jahres mit teilweise vielen faulen Zuckerrüben ist die Gefahr von weiteren Ansteckungen an der Miete erhöht.
Durch Veratmung weniger Zucker
Zudem muss bei langer Lagerung darauf geachtet werden, dass die Verletzungen und somit die Schnitthöhe minimal (höchstens fünflibergross) sind. Ebenso ist es dann wichtig, dass das Kraut sauber entfernt wird. Die normale Wundheilung dauert zirka ein bis zwei Wochen, was Zucker und somit Geld kostet.
Anschliessend setzt neben der Grundveratmung noch die zusätzliche Veratmung ein. Die Zuckerrüben leben als zweijährige Kultur auch an der Miete weiter. Pro Tag können durch die Veratmung 150 g Zucker pro Tonne Zuckerrüben verloren gehen. Dabei ist die Temperatur entscheidend. Je höher die Temperatur, desto grösser ist die Veratmungsleistung und somit sind auch die Zuckerverluste höher.
Zu tiefes Köpfen führt zu Verlusten von 10%
Weiter ist bei einer längeren Lagerung die Erntequalität nochmals höher zu gewichten. Ein zu tiefes Köpfen kann schnell zu Verlusten von zehn Prozent und mehr führen. Wenn dabei noch zu schnell gefahren wird und der Wurzelbruch eine Fläche von mehr als 2 cm2 hinterlässt, können auch hier Verluste vonweiteren fünf Prozent und mehr entstehen. Daher ist eine sachgemässe Ernte essenziell.
Solange die Temperaturen noch über 5°C klettern, istmit einem minimalen Zuwachs beim Gewicht und Zuckergehalt zu rechnen. Daher sind die Zuckerrüben bei späten Ab- lieferungsterminen aktuell im Boden am besten aufgehoben. Liegen die Rüben am Haufen, ist es wichtig, dass sie bei drohenden Niederschlägen komplett (bis an den Boden) mit Vlies abgedeckt werden. Ebenso wenn die Temperaturen unter minus 3°C fallen.