Nach allzu trockenen Böden, auf welchen sich Unkräuter wie Hirsen breitmachen und wo die Wiesen zur langfristigen Ertragssicherung nicht zu tief geschnitten werden sollten, sieht es derzeit nicht aus. Die futterbaulichen Themen, über welche an der Flurbegehung der Landi Luzern-West, der regionalen Bäuerinnen- und Bauernvereine sowie des BBZN informiert wurde, interessierten Anfang Mai  rund 85 Teilnehmer.

Erfahrungen austauschen

Gastgeber war Pirmin Schöpfer vom Grossbüel in Schüpfheim, der kürzlich zum neuen Präsidenten der Landi Luzern-West gewählt wurde. Dieser stellte seinen Betrieb vor und rief die Landwirte auf, sich ständig weiterzubilden. Solche Flurbegehungen böten einen guten Erfahrungsaustausch und dienten auch der Kontaktpflege. Danach wurden unter der Leitung von Hubert Trüssel, Leiter Pflanzenbau der Landi, in vier Gruppen vier Fachthemen behandelt: unterschiedliche Schnitthöhen und Mähtechniken, Aufwertung und Pflege von Hecken, artenreiche Mischungen für optimale Wiesenbestände und Möglichkeiten zur Reduktion der Hirsenverbreitung auch dank Messung der Hofdüngergehalte und somit gezielterem Gülleeinsatz.

Nicolas Marti vom BBZN Hohenrain wies darauf hin, dass die klimatischen Veränderungen mit vermehrt heissen und trockeneren Sommern auch zu Veränderungen bei den Wiesenbeständen führen könnten. Deshalb sollten Hirsen und andere Beikräuter rechtzeitig erkannt und vorbeugende Massnahmen getroffen werden. Es gelte, Lücken in den Beständen zu vermeiden. Fritz Leuenberger von UFA Samen orientierte über die Mischungen, die in Wiesen eingesetzt werden könnten. Die Wahl der Mischung sei auf die Situation auf den Betrieben individuell abzustimmen.

Wiesen höher mähen

Mähtechniken wie Scheiben- und Trommelmähwerke, Fingerbalken und Doppelmessermähwerke sind den Landwirten bekannt. Potenzial gebe es aber bei der richtigen Einstellung der Mähwerke, um einen sauberen Schnitt zu bekommen. Das zeigte Lohnunternehmer André Troxler gleich selber bei seinen Maschinen auf. Eine wichtige Massnahme für optimale Wiesenbestände sei auch die Wahl der Schnitthöhe, vor allem in trockenen Sommern. Derzeit sei ein klarer Trend zu einem höheren Schnitt erkennbar, was Händler und Hersteller von Maschinen bestätigten. Welche Möglichkeiten es gibt, bei vorhandenen Maschinen die Schnitthöhe zu erhöhen, erläuterte Fabian Koch vom BBZN Hohenrain anhand verschiedener Maschinen und Aufsätze. Nicht jede Maschine könne aber identisch nachgerüstet werden, da es technische und bauartbedingte Unterschiede bei den Herstellern gebe.

Gehalt der Hofdünger messen

Hirsen verbreiten sich immer mehr auch in den Grasland­regionen. Diese sind konkurrenzstark und besetzen rasch Lücken in der Grasnarbe. Die Bestände sollten deshalb regelmässig und im Detail kontrolliert werden, «nicht nur vom Traktor aus», meinte Marco Odermatt vom BBZN Hohenrain. Die Bekämpfung der Hirsen sei schwierig, chemische Mittel sind keine zugelassen. Mit angepasster Wiesenbewirtschaftung könnten Hirsen aber reduziert werden. So sollte höher geschnitten werden, acht bis zehn Zentimeter, das fördere die guten Gräser und behindere die Hirsenentwicklung. Odermatt riet, den Gehalt der Hofdünger zu messen. So vor allem den Gehalt an pflanzenverfügbarem Stickstoff, mit dem Güllemax. Das konnten die Teilnehmer mit der mitgebrachten Gülle gleich selber ausprobieren. Wer den Gehalt der Gülle kenne, könne die Ausbringmengen optimieren. Auch das fördere die guten Gräser.