Auf dem Gutsbetrieb Hohenrain, der zum Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung gehört, wurden in diesem Jahr Neues ausprobiert. Auf einer Hektare wurden spezielle Ackerkulturen angebaut, um Erfahrungen im Spezialitäten-Ackerbau zu sammeln und die Ergebnisse mit Interessierten zu teilen. Diese Fläche ist Teil der Offensive Spezialkulturen, die das Ziel verfolgt, innovative Kulturen im landwirtschaftlichen Alltag zu fördern.
Zufrieden mit Öllein
Auf einer Teilfläche von 50 Aren wurde im Frühling Öllein ausgesät. Diese leuchtend blau blühende Pflanze, deren Öl als wertvolle Omega-3-Quelle bekannt ist, entwickelte sich trotz herausfordernder Wetterbedingungen zufriedenstellend. So konnten Ende August rund 20 dt/ha geerntet werden – ein Erfolg für das erste Jahr. Die Leinsamen werden entweder zu Öl verarbeitet oder als ganze, gereinigte Samen auf den Markt gebracht.
Unkraut bei Linsen
Auf den weiteren 50 Aren wurden Linsen als Reinkultur angebaut. Die Wahl fiel auf diese Körnerleguminose, weil sie im Vergleich zu anderen Leguminosen wie Soja direkt und ohne weitere Verarbeitung gekocht werden kann. Die Linsen wurden stark von Unkraut überwuchert. Dementsprechend war das Erntegut ebenfalls stark von Unkraut besetzt – die Reinigung ist sehr aufwendig und der Ertrag gering.
Dennoch: «Ein Jahr ist in der Landwirtschaft kein Jahr», betonen die Verantwortlichen und planen, die Kulturen im kommenden Jahr erneut anzubauen. Mit Anpassungen im Anbau und hoffentlich günstigerem Wetter besteht Hoffnung auf eine bessere Linsenernte im nächsten Jahr.