Robuste Kartoffelsorten sollen in Zukunft einen erheblichen Beitrag leisten zur Erreichung der Ziele im Rahmen des Absenkpfads Pflanzenschutzmittel. Bereits seit drei Jahren testen Swisspatat und HAFL zusammen neue Sorten, einerseits auf ihre Anfälligkeit für Kraut- und Knollenfäule und andererseits hinsichtlich ihrer Toleranz gegen Hitze und Trockenheit. Mehrere dieser Sorten haben es nun auf die Liste mit Empfehlungen für 2024 geschafft.
Sowohl Haupt- als auch Nebensortenliste
«Bereits jetzt können die getesteten Sorten mit einem deutlich reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Vergleich zu den Referenzsorten angebaut werden», schreibt Swisspatat in einer Mitteilung. Für die Sortenliste 2024 gibt es folgende Neuerungen:
Hauptsortenliste: Emanuelle und Simonetta (beide neu), Austin und Twinner (zuvor auf der Nebensortenliste)
Nebensortenliste: Cheyenne (zuvor Hauptsortenliste), Sound (neu)
Gestrichen: Granada, Laurette, Lilly und Papageno
Die Sorten Emanuelle, Sound, Twinner, Acoustic und Vitabella verfügen gemäss Swisspatat alle über eine gute Robustheit gegenüber der Kraut- und Knollenfäule.
Die vollständige Liste Sortenliste Kartoffeln für 2024 finden Sie hier
Pflanzgut beschränkt verfügbar
Zwar zeigt sich Swisspatat erfreut darüber, dass nun das Portfolio robuster Sorten grösser geworden ist. Es gibt aber einen Haken: So sei Pflanzgut allgemein in ganz Europa nur beschränkt verfügbar. Der Anbau in der Schweiz sei daher nicht garantiert, insbesondere was die jüngeren Sorten angeht, die erst in kleinen Mengen im Ausland erhältlich seien.
«Nicht nur Europa, auch die Schweizer Vermehrungsorganisationen hatten mit starken Ertragsschwankungen bei den Pflanzkartoffeln zu kämpfen», schreibt die Branchenorganisation. Die Kartoffelproduzent(innen) würden daher bei er Sortenwahl auf Verständnis und Flexibilität setzen.
