Während der Einsatz von Kupfer als Blattdünger beim Anbau von IP-Suisse-Zuckerrüben für das Anbaujahr 2024 auf 100 g Reinkupfer pro Hektare und Jahr begrenzt wurde, gab es nun eine erneute Anpassung der Richtlinien für das Jahr 2025. Erlaubt ist nun eine Gabe von maximal 900 g Reinkupfer pro Hektare und Jahr, bestätigt Reto Ryser von IP-Suisse.

Gefahr von Resistenzdurchbruch

Grund für die Anpassung ist laut Reto Ryser die zunehmende Gefahr eines Resistenzdurchbruchs bei den Cercospora-resistenten Sorten (CR+). Da die Resistenz der Sorten gegen die Pilzkrankheit auf einem einzigen Gen basiere (monogene Resistenz), seien die Sorten nur schlecht abgesichert, erklärt Luzi Schneider, Geschäftsführer der Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenbau SFZ. Mithilfe der Kupferdüngung könne einer Resistenz entgegengewirkt werden. Bereits im vergangenen Jahr konnten erstmals regional massive Cercospora-Befälle bei resistenten Sorten festgestellt werden. Aufgrund dieser Entwicklung riet die Fachstelle von der Verwendung von CR+-Sorten im Extensoanbau ab.

Man habe sich nun auf Druck der Züchter und der Fachstelle zu einer Anpassung der Richtlinien zur Erhöhung der Kupfergabe entschieden und wolle so zum Erhalt der resistenten Sorten beitragen, so Ryser. Die Fachstelle begrüsse den Entscheid und sei froh über diese aus agronomischer Sicht sinnvolle Lösung, so Schneider. «Die Anpassung trägt zu Schutz und Erhalt der resistenten Sorten bei.»

Und welche Dosierung ist sinnvoll? Durch die Anpassung auf 900 g Reinkupfer pro Hektare und Jahr empfiehlt Luzi Schneider eine Dosierung von 300 g oder 450 g pro Behandlung. Zugelassen sind ausschliesslich Kupferdüngemittel, Kupferfungizide hingegen nicht. Bei der Wahl des Düngemittels empfiehlt der Geschäftsführer, sich mit dem entsprechenden Düngemittelberater zu besprechen.

Schwefel gegen Cercospora?

Agroscope-Versuche haben zudem gezeigt, dass die Beimischung von Schwefel gegen einen Cercospora-Befall helfen kann. «Das Niveau der Wirkung von Schwefel auf Cercospora erachte ich als sehr gering», so Schneider. Durch eine zur richtigen Zeit verabreichte Schwefelgabe könne jedoch die Pflanze gestärkt und ihr somit zu gesünderen Blättern verholfen werden. «Und gesündere Pflanzen sind weniger anfällig.»

Auf die Frage, ob mit der Anpassung der Kupfergaben nun vonseiten der IP-Suisse auch Bestrebungen zur Bewilligung eines Fungizideinsatzes bestehen, antwortet Reto Ryser: «Ziel der IP-Suisse ist es, dem fungizidlosen Anbau treu zu bleiben.» Man möchte die Kongruenz zum Bundesprogramm wahren. Gleichzeitig gelte der fungizidlose Anbau auch als Verkaufsargument für die Produktion von IP-Suisse-Rüben.