Preisempfehlungen für Schweizer Holz wären sehr erwünscht und dank politischen Vorstössen endlich auf gutem Wege, meinte Präsident Ruedi Gerber an der gut besuchten 22. Mitgliederversammlung von Wald Luzern. «Und wenn wir Waldeigentümer nur marktkonform Holz schlagen, so könnte beides zu besseren Preisen beitragen.»

Im Jahresbericht erwähnte er die Kommunikationsaktivitäten im Rahmen der Kampagne «Aktiv im Wald». Diese sollen zu einem besseren Verständnis der Bevölkerung für die Waldleistungen und Holznutzung beitragen. Zudem würdigte er, dass aufgrund eines vom Kanton lancierten Projekts seit diesem Jahr auch einige Nicht-Holz-Waldleistungen entschädigt werden können.

Holzabsatz fördern

Die Jahresrechnung schloss mit einem Plus von knapp 20 000 Franken, bei Erträgen von rund 570 000 Franken. Wobei vor allem die Projekte und florierenden Holzerkurse dazu beigetragen hätten, wie Geschäftsführer Werner Hüsler erläuterte. Die Mitgliederbeiträge bleiben gleich, neu wird ein individueller Beitrag von 50 Rappen pro m3 verkauftes Säge-, Industrie- und Energieholz für den Selbsthilfefonds erhoben. «Es braucht Marketing für den Absatz von Schweizer Holz», mahnte Gerber wegen des hohen Konkurrenzdrucks von importiertem Holz.

Waldklimaschutz stockt

Martin Hafner informierte als Präsident des Vereins Waldklimaschutz Luzern über den Stand des Projekts, das aus vielen Gründen noch nicht so floriere wie ursprünglich erwartet. Das rasant gewachsene Angebot an Zertifikaten seitens der Waldeigentümer stehe einer gedämpften Nachfrage gegenüber, auch wegen negativer Medienberichte zu fragwürdigen Klimaschutzprojekten im Ausland. So liegt das Angebot an Zertifikaten derzeit bei über 500'000 t CO2, gerechnet wird aber mit Zertifikatsverkäufen dieses Jahr von lediglich rund 70 000 t CO2. Er rief alle dazu auf, als Türöffner zu wirken und Kontakte zu interessierten Unternehmen und Organisationen aufzubauen. «Denn Investitionen in den Klimaschutz in Schweizer Wäldern machen mehr Sinn als irgendwo intransparent im Ausland.»

Wildeinfluss reduzieren

Bruno Röösli, Leiter Abteilung Wald bei der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa), lobte die gute Zusammenarbeit mit Wald Luzern und die vielen erfolgreichen gemeinsamen Projekte. In der kommenden Leistungsvereinbarung mit den Regionalorganisationen sei ab 2025 eine höhere Entschädigung für die Beförsterung vorgesehen. Bei den Förderprogrammen des Bundes seien die Mittel noch etwas unsicher. In einer Arbeitsgruppe werden Strategien zur Senkung des Wildeinflusses auf den Wald beraten.

Raphael Felder vom Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband wies auf die negativen Folgen der Biodiversitäts-Initiative auf den Wald hin und rief zu Unterstützung im Abstimmungskampf auf.

Biker besser lenken

Dominik Brantschen von Wald Schweiz informierte über das Positionspapier des Dachverbandes zum «Biken im Wald – gemeinsam vom Wildwuchs zur Lenkung». Immer mehr Leute würden Erholung im Wald suchen, Biken erfreue sich wachsender Beliebtheit. Wobei die Bike-Infrastruktur im dicht besiedelten Mittelland geringer sei als im Alpenraum. Einig seien sich alle Beteiligten, dass Handlungsbedarf bestehe und eine Lenkung nötig sei. Wo ein hoher Nutzungsdruck bestehe, sollen Trails oder Pisten neu gebaut werden, andererseits sollen bestehende wilde Trails entweder legalisiert oder geschlossen werden. Zumal Biken auf Trampelpfaden und wilden Trails im freien Waldgelände verboten ist.Grundsätzlich brauche es für die Nutzung immer das Einverständnis der Waldeigentümer und gerechtfertigt sei auch eine Entschädigung. Brantschen rief dazu auf, dass sich Waldeigentümer bei geplanten Lenkungskonzepten frühzeitig einbringen sollten, «denn es braucht gegenseitiges Verständnis».