Krankheiten und Schädlinge sowie der Wegfall von immer mehr Pflanzenschutzmitteln erschweren den Rapsanbau. Eine Untersuchung von Agroscope zeigt nun: Der Anbau von Raps in Mischkultur mit Sommer- oder Winterackerbohnen führt zu einer signifikanten Reduktion der wichtigsten Schadinsekten.

Rapserdfloh-Druck geringer

Während zwei Jahren verglich das Forschungsteam in einem Feldversuch den Anbau von Raps in Reinkultur und Raps in Mischkultur mit Winterackerbohne (winterhart) und Sommerackerbohne (frostempfindlich).

Laut den Autoren reduzierten sich in den Mischkulturen die durch den Kohlerdfloh verursachten Schäden sowie die Anzahl adulter Rapserdflöhe im Herbst. Weiter wurden auch im Frühling weniger Einstichstellen des Stängelrüsslers und weniger adulte Rapsglanzkäfer in den Parzellen mit Ackerbohnen beobachtet. Eine stärkere Reduktion des Schädlingsdrucks durch Stängelrüssler und Rapsglanzkäfer konnte dabei in der Mischkultur mit Sommerackerbohnen festgestellt werden. Das geringere Auftreten sei auf die störende Wirkung der Begleitpflanzen auf die Schädlinge zurückzuführen.

Drei Wirkungsmechanismen

Unterschieden wird dabei zwischen drei Wirkungsmechanismen, die entweder einzeln oder in Kombination wirken.

Visuell: Zur Lokalisierung der Wirtspflanzen orientieren sich die Insekten an visuellen Merkmalen im Feld. Die Reflexion des Lichts durch Begleitpflanzen oder deren Form verwirre die Insekten. So falle es den Insekten schwer, ihre Wirtspflanze zu identifizieren und zu lokalisieren.

Physisch: Begleitpflanzen können eine mechanische Barrierewirkung oder einen Verdünnungseffekt haben, was die Wirtspflanze schlechter auffindbar macht.

Chemisch: Duftstoffe der Begleitpflanze können den Geruchs- oder Geschmackssinn der Insekten stören, sodass die Wirtspflanze entweder schlechter erkennbar oder weniger attraktiv wird.

Keine Ertragseinbussen

Laut Untersuchung konnten keine Ertragseinbussen beim Anbau von Raps mit Ackerbohnen festgestellt werden. Tendenziell lagen die Erträge sogar höher, wenn Raps mit Sommerackerbohnen kombiniert wurde. Die Begleitpflanzen werden dabei nicht zur Produktion angebaut. Neben der Verringerung der Schäden durch bestimmte Insekten sollen sie zudem die Konkurrenz durch Unkräuter reduzieren sowie die Düngung verbessern.

In den nächsten drei Jahren folgen dieser Studie Versuche auf Landwirtschaftsbetrieben in der Schweiz im Rahmen des Projekts «Capri».