Die gut besuchte Liebegger Herbsttagung bei Familie Meier auf dem Eichhof in Waltenschwil vor einer Woche bot ein abwechslungsreiches Programm.
Rüben und Pflanzenkohle
Luzi Schneider von der Fachstelle für Zuckerrübenanbau thematisierte Chancen und Hürden für den Schweizer Zuckerrübenanbau. Fredy Abächerli stellte als Spezialist für Pflanzenkohle die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Pflanzenkohle im Hofdünger-Kreislauf vor. Ein Praxisversuch zur Maisdüngung war Thema am Posten von Swiss-Beef-Präsident Franz Hagenbuch. Ausserdem warteten Liebegger Referenten mit Informationen zu Futterkonservierung, Bodenschäden, Getreideanbau und Aktualitäten aus dem Pflanzenschutz auf.
So unterschiedlich die Maisfelder dieses Jahr aussehen, so verschieden ist ihre Abreife. Wenn die Blätter unten braun werden, die Körner nur noch am Spindelansatz weich sind und der Stängelgrund nicht mehr tropft, hat Silomais die erwünschte Silierreife von 30 bis 35 Prozent Trockensubstanz (TS). Beim Erntezeitpunkt ist aber auch auf die Tragfähigkeit der Böden zu achten, welche dieses Jahr schon arg strapaziert wurden. Der Einsatz von Siliermitteln ist dieses Jahr besonders dort ratsam, wo der Hagelschlag die Pflanzen verletzt hat und zu vielen Pilzinfektionen inklusive Beulenbrand geführt hat und eine erhöhte Gefahr für die Nacherwärmung besteht. Dafür eignen sich Propionsäure, Siliersalze, heterofermentative Milchsäurebakterien oder Futterharnstoff.
Beim Silieren von Herbstgras soll möglichst gut – idealerweise auf 30 bis 40 Prozent TS – angewelkt werden. Dafür empfiehlt es sich, den Bestand hoch zu mähen, aufzubereiten und auch bei Breitablage einmal zu kreiseln. Da im Herbst das Futter gerne etwas verschmutzt ist und ausserdem relativ viel Protein und wenig Energie enthält, lohnt sich der Einsatz von Siliermitteln wie Siliersalze, Milchsäurebakterien oder Kohlehydrate. Dies gilt umso mehr, wenn das Futter nur knapp angewelkt werden kann.
«Maisnet»-Plattform
Das Ziel der Plattform Maisnet ist die Vernetzung der Schweizer Maisakteure zur Weiterentwicklung des Maisanbaus. Maisnet ist ein Konsortium, bestehend aus verschiedenen Partnern aus der Praxis, Beratung, Handel und Forschung. Swiss Beef und das Forum Ackerbau sind Projektpartner, Franz Hagenbuch als Präsident koordiniert Praxisbetriebe wie auch Tilika Chamberlin, Fachspezialistin Ackerbau an der Liebegg und Mitglied des Forums Ackerbau.
Schweizweites Datennetz
Über die Plattform Maisnet wird der Stickstoffbedarf anhand verschiedener Parzellen- und Betriebsinformationen parzellenspezifisch errechnet. Anhand von Wetterdaten errechnet das Tool den optimalen Erntetermin. Ausserdem werden Daten aus der Forschung verknüpft, um ein schweizweites Datennetz zu etablieren.
Als Highlight vor dem Mittagessen wartete eine Vorführung des Präzisionsspritzgeräts «Ecorobotix ARA» durch Thomas Estermann AG auf die Besucher.