Landwirtschaftliche Erhebung Verpassen Sie nicht die Anmeldung für die neuen Ackerbau-Programme Friday, 24. June 2022 Die diesjährige Gerstenernte hat in tieferen Lagen bereits begonnen. Ein guter Grund, sich mit der Stoppelbearbeitung auf den geernteten Feldern zu befassen.

Ziele im Auge behalten

Die Stoppelbearbeitung mit einer ersten, maximal fünf Zentimeter tiefen Bodenbearbeitung soll einerseits die Keimung von Ausfallgetreide und Unkräutern anregen und andererseits die Kapillarwirkung des Bodens in der obersten Bodenschicht stören. Dies reduziert den Wasserverlust, was der Folge- oder Zwischenkultur zugutekommt. Zudem sollen Ernterückstände eingearbeitet werden, was deren Rotte fördert. Kurze Häcksellängen des Strohs (max. 3 cm) sowie ein hoher Spleissgrad begünstigen den raschen Abbau.

Keimung abwarten

Bei Getreide ist der beste Zeitpunkt der Stoppelbearbeitung direkt nach der Ernte. Sie kann beispielsweise mit Grubber oder Scheibenegge durchgeführt werden. Um Fahrspuren aufzulockern, kann leicht schräg zur Stoppelrichtung gearbeitet werden. Zapfwellengetriebene Geräte sind eher ungeeignet, da sie eine geringere Flächenleistung und einen höheren Treibstoffverbrauch mit sich bringen. Zudem besteht die Gefahr einer zu feinen Bearbeitung. Bei allen Geräten ist eine Rückverfestigung der bearbeiteten Fläche zu empfehlen, damit die im Boden verbleibenden Samen Bodenschluss und damit Feuchtigkeit für ein zügiges Auflaufen erhalten. Besonders bei der warmen und trockenen Witterung, welche aktuell herrscht, ist für weitere Durchgänge etwas Geduld gefragt. Bei zu früher und tiefer Bodenbearbeitung werden die Samen vor der Keimung vergraben und fallen in Keimruhe, was zu Problemen in den Folgekulturen führen kann.

Raps folgt bald

Bei Raps sollte mit der ersten Stoppelbearbeitung länger zugewartet werden. Als Lichtkeimer kann Ausfallraps für die Keimung liegengelassen oder nur sehr flach bearbeitet werden, um den Bodenkontakt sicherzustellen. Ein stärkerer Regenfall kann allenfalls auch ausreichen. Nach dem Auflaufen der ersten Welle kann eine leichte Bodenbearbeitung weitere Körner zur Keimung anregen. Zur Reduktion der Krankheitsübertragung sollte der Ausfallraps vor dem Auflaufen der neuen Rapskulturen beseitigt werden.

Problemunkräuter

Die Stoppelbearbeitung bietet sich auch zur Bekämpfung allfälliger Problemunkräuter wie Blacken, Disteln oder Quecken an. Bei mechanischer Bekämpfung ist trockene Witterung über mehrere Tage wichtig. Die Rhizome der Quecken werden mittels Schälen oder flachem Pflügen in etwa sechs bis zwölf Zentimetern (schwere Böden 6 bis 8 cm, leichte 10 bis 12 cm) an die Bodenoberfläche und mit mehrmaligem Auseggen zum Vertrocknen gebracht. Das Zerstückeln der Rhizome sollte jedoch vermieden werden. Gegen Blacken wird ähnlich vorgegangen, jedoch mit einer Bearbeitungstiefe von 10 bis 12 cm. Bei Disteln sind zwei bis drei Arbeitsgänge mit einem Schälpflug oder einem Flügelschargrubber in zunehmender Arbeitstiefe empfohlen. Begonnen wird mit fünf bis zehn Zentimetern und nach kurzem Wiederaustrieb wird in 10 bis 15 cm Tiefe gearbeitet. Ein drittes Mal in 15 bis 20 cm. Eine darauffolgende, rasch wachsende und deckende Zwischenfrucht wie Ölrettich oder Sommerwicke verbessert den Erfolg bei der Bekämpfung.

Chemisch bekämpfen

Vor dem Einsatz chemischer Mittel wie Glyphosat müssen die Unkräuter einige Wochen nachwachsen und genügend Blattmasse bilden können. Die Produkte sollten bei wüchsigem Wetter eingesetzt und mit der nachfolgenden Bodenbearbeitung einige Tage bis Wochen zugewartet werden, damit sich der Wirkstoff bis in die Wurzeln verteilt.