Je nach Saattermin verhält sich das Auflaufen der Rüben unterschiedlich. Die um den 21. März gesäten Rüben hatten bereits früh genug Regen und Bodenfeuchtigkeit. Aufgrund dieser Umstände wurden auch suboptimale Bedingungen, welche sowohl beim Herrichten des Saatbetts als auch bei der Saat entstehen konnten, ausgeglichen und die Rüben liefen regelmässig auf.
Stufenweises Auflaufen
Bei später gesäten Rüben war oft das Wasser die fehlende Komponente. Neben dem regenarmen Frühlingsstart trocknete eine zu tiefe Saatbettbearbeitung die Bodenoberfläche aus. Bei einer oberflächlichen Saat fehlte dadurch oftmals die Feuchtigkeit für die Keimung. Vor allem in den mehrheitlich trockengebliebenen Ostschweizer Regionen liefen die Rüben dadurch stufenweise auf. Das zuletzt wieder etwas feuchtere Wetter hilft jedoch, diese Umstände etwas auszugleichen.
Die feuchteren Bedingungen bestärken auch die Wirkung der Bodenherbizide. Für eine optimale und sichere Unkrautbekämpfung empfiehlt es sich gesamthaft vier bis maximal fünf Liter des mehrheitlich über den Boden wirkenden Metamitrons auf die Splitgaben zu verteilen. Der Einsatz eines Ergänzungsmittels ist der Unkrautzusammensetzung anzupassen. Unkräuter wie Hundspetersilie oder Ausfallraps sind sehr widerstandsfähig und oftmals nur in den Anfangsstadien nachhaltig mit Quinmerac resp. Lenacil bekämpfbar. Beim Wirkstoff Lenacil gilt es jedoch zu beachten, dass der Einsatz im IP-Suisse-Anbau verboten ist.
Conviso-Rüben behandeln
Bei Conviso-Rüben zeigt die Melde den Termin für die erste Behandlung an. Liegt das Unkraut im 2-4-Blattstadium auf dem Feld vor, ist der Zeitpunkt für die erste Applikation gekommen. Dabei wird empfohlen, die Jahresaufwandmenge von einem Liter pro Hektar Conviso One auf zwei Splits aufzuteilen.
Die zweite Behandlung sollte dabei etwa 14 Tage nach der ersten erfolgen. Ein Ölzusatz mit Mero verstärkt die Wirkung des Herbizids und sollte immer beigemischt werden. Bei hohem Druck an Ehrenpreis oder auch als Resistenzmanagementmassnahme kann ein Zusatz von jeweils 0,5 Liter/ha Dimethenamid-Quinmerac-Produkten sinnvoll sein.
Schädlinge im Auge behalten
Der Erdflohdruck hält sich vor allem in der von Niederschlag beglückten Westschweiz aktuell in Grenzen. In der trockeneren Ostschweiz sind die Erdflohschäden zwar gut sichtbar, jedoch meist nicht auf einem bekämpfungswürdigen Niveau. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei 50 % befallene Pflanzen im Keimblatt-, resp. 80 % befallene Pflanzen im 2-4-Blattstadium.
Beim Erreichen der Schwelle kann bei der zuständigen kantonalen Pflanzenschutzfachstelle eine Sonderbewilligung zur Bekämpfung beantragt werden. In klassischen Rüben sollte die Insektizidapplikation einige Tage vor dem Herbizidsplit erfolgen. So können die offenen Frassstellen verheilen und Herbizidschäden an der Kultur vermieden werden. Neben dem Erdfloh sollten die Parzellen aufgrund der feuchteren Witterung auf Schnecken und deren Schäden überprüft werden.