Besonders Pflanzen mit wenig Wurzelwerk hatten die Niederschläge der letzten Regenperiode nötig. Nun steigen auch die Temperaturen von Tag zu Tag an und lassen die Kulturen weiterwachsen. Für anstehende Feldarbeiten sollte der Boden jedoch genügend abgetrocknet sein.

Rapsdüngung: Zeit für die zweite Gabe

Der Raps streckt sich und benötigt rasch Stickstoff. Die Bestände wurden vielerorts schon vor drei bis vier Wochen angedüngt. Nun kann auch die restliche Menge Stickstoff ausgebracht werden. Mit der zweiten Gabe wird vor allem der Schotenansatz gefördert und die Nährstoffversorgung in der Streckungsphase gesichert. Auch das Korngewicht wird mit dieser Gabe positiv beeinflusst.

Mit dem Abschluss der Düngung sollte nicht allzu lange gewartet werden. Bei verspäteten Düngegaben werden weniger Seitentriebe gebildet. Somit leidet auch der Ertrag und ein ungleichmässiges Abreifen der Kultur kann die Folge sein. In späten Lagen, wo das Längenwachstum erst vor kurzem eingesetzt hat, müssen die Pflanzen auf Einstiche des Rapsstängelrüsslers kontrolliert werden.

Dort, wo die Pflanzen bereits eine Stängelhöhe von 20 cm erreicht haben, ist der Stängelrüssler nicht mehr zu bekämpfen. Der Glanzkäfer wird mit den steigenden Temperaturen vermehrt in die Felder einfliegen, er wird aber erst relevant, wenn der Hauptblütenstand die obersten Blätter überragt (Stadium 53).

Zuckerrüben: Boden vor der Saat abtrocknen lassen

Mit den steigenden Temperaturen wird die Zuckerrübensaat verbreitet aktuell. Wichtig ist dabei, den Boden genügend abtrocknen zu lassen. Nasse Böden sind verdichtungsanfällig und Bodenbearbeitungen bei solchen Verhältnissen können Schmierschichten verursachen, was zu einem lückigen und unregelmässigen Feldaufgang führen kann.

Das Ziel soll eine möglichst rasche Jugendentwicklung der Pflanzen sein. Unterirdische Schädlinge und der Erdfloh haben so weniger Zeit, Schaden anzurichten. Nach der Saat sind bei feuchten Verhältnissen zudem Köderstellen für die Überwachung der Schnecken anzulegen.

Getreide: Der Unkrautdruck ist recht hoch

Bei Beständen, die noch nicht angedüngt werden konnten, ist dies jetzt nachzuholen. Bei früh gesäten und bereits weit entwickelten Beständen, die schon angedüngt worden sind, wird demnächst die zweite Gabe fällig. Mit dieser wird die Kornzahl pro Ähre gefördert. Dafür sollte die Pflanze das Stadium DC 30 (Ährenspitze 1 cm Abstand zur Halmbasis) erreicht haben.

Sind die Unkräuter im Winterweizen nicht bereits im Herbst bekämpft worden, kann dies jetzt erledigt werden. Für eine chemische Behandlung braucht es Temperaturen über 5 °C. Frostnächte dürfen keine angekündigt sein. Wenn es die Bedingungen zulassen, sollte dies zeitig erledigt werden.

Der Unkrautdruck ist durch den milden Herbst teilweise recht hoch und die Unkräuter weit entwickelt. Trocknen die Felder ab, können bei herbizidlosen Feldern Unkrautkuren mit dem Striegel weitergeführt werden. Grosse Unkräuter werden damit aber nur ungenügend bekämpft.