Vergangenes Jahr waren die Aargauer Grossräte Bucher, Hagenbuch und Rotzetter erfolgreich mit einer Motion, welche eine bessere Bekämpfung von Neophyten und mehr finanzielle Mittel forderte. Nun liegt dazu die Neobiota-Strategie des Kantons vor. In den nächsten sechs Jahren ist ein Verpflichtungskredit von 14,45 Millionen Franken für die Bekämpfung vorgesehen.
Auch Ackerkratzdistel
In der Stellungnahme zur Vernehmlassung dieser Strategie unterstützt der Bauernverband Aargau (BVA) die Absicht des Kantons sehr, geht aber mit den Forderungen noch weiter. So sollen neben Neophyten auch Problempflanzen wie die Ackerkratzdistel bekämpft werden. Und der BVA verlangt ein koordiniertes Vorgehen aller Stellen, konkret die Bildung einer Task Force. Diese soll für eine effiziente Bekämpfung sorgen, zumal dies nur in Zusammenarbeit auch mit den Gemeinden und Berufsgruppen möglich sei. Für die aktive Bekämpfung sollten auch Zivildienstleistende, Flüchtlinge oder Schulklassen engagiert werden, regt der BVA an. Und für Private müsse die Entsorgung gratis sein, so wie dies mit dem Neophyten-Sack der Luzerner Abfallverbände schon möglich ist.
Das Problem ist erkannt
Im Kanton Luzern wurde diese Woche im Kantonsrat über die Situation von Neophyten informiert, aufgrund einer Anfrage von Kantonsrätin Rosy Schmid. Im Zuge des Klimawandels würden invasive Arten von den veränderten Umweltbedingungen profitieren und könnten sich explosionsartig ausbreiten, schreibt die Regierung in ihrer Antwort. Es brauche Gegensteuer. Sorge bereiten vor allem Japanischer Staudenknöterich und das Einjährige Berufkraut. Allerdings sei eine Bekämpfung anspruchsvoll und kostspielig. Bisher konzentriert sich der Kanton vor allem auf Datenerhebung, Information und Sensibilisierung, finanzielle Mittel stehen wenig zur Verfügung. Teils würden Gemeinden unterstützt, wenn sie vor allem in Naturvorranggebieten Bekämpfungsprojekte gegen Neophyten lancieren würden.