Andreas Keiser von der HAFL stellte das KTI-Projekt Colletotrichum und Silberschorf an der Swisspatat-Kartoffelbautagung vor. In diesem wurde ein Zusammenhang zwischen den Sorten und deren Anfälligkeit auf Silberschorf nachgewiesen. Es gäbe grosse Unterschiede bei der Anfälligkeit, diese sei grösser als bei Colletotrichum, sagte Keiser. Folgende Sorten sind für beide Krankheiten wenig empfänglich: Cheyenne, Gwenne, Laura. Eine Sorten­resistenz gäbe es nicht. 

Befallszunahme von Silberschorf bei der Einlagerung

Geprüft wurde die Befallsentwicklung für Silberschorf von der Ernte bis in den Detailhandel. Nach der Einlagerung konnte eine deutliche Befallszunahme beobachtet werden – auch bei Posten mit sehr geringem Befall zu Beginn der Einlagerung. Als Ursachen gelten Wiedererwärmung nach dem Abtrocknen, eine teils lange Abkühlungsdauer bis zur Langzeitlagertemperatur und Kondenswasserbildung. 24 Verfahren (z. B. mit Pflanzenextrakten, Mikroorganismen) wurden in Langzeitversuchen für Nach­erntebehandlungen geprüft. Diese können die Krankheitsentwicklung ausbremsen.  

Einhalten von Anbaupausen

Beim Bekämpfungskonzept Colletotrichum-Welkekrankheit stehen die Einhaltung weiter Fruchtfolgen sowie das Einhalten von Anbaupausen zwischen den wichtigsten Wirtspflanzen wie z. B. Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten im Vordergrund. Es soll möglichst befallfreies Pflanzgut verwendet werden, um das Einschleppen von Sklerotien in gesunde Böden zu verhindern. Die direkte Bekämpfung mit Furchenbehandlung ist nur bei erhöhtem Boden­inokulum empfehlenswert. 

Durchwuchskartoffeln konsequent bekämpfen

Zur Bekämpfung von Silberschorf wird empfohlen, Durchwuchskartoffeln konsequent zu bekämpfen. Ein geringer Pflanzgutbefall kann schon einen starken Befall auslösen. Absolut befallfreies Pflanzgut kann nur über Miniknollen produziert werden. Auch hier gilt: Rasches Abtrocknen der Kartoffeln nach der Ernte, sofortige Ablieferung im Kartoffelcenter und Vermeidung starker Temperaturwechsel. Der Handel steht vor der Herausforderung, Sorten mit guter Resistenz zu fördern.

Am Lager müssen Posten ebenfalls gut abtrocknen können, es muss die Temperatur rasch gesenkt und gut belüftet werden, um Kondensation zu vermeiden. Es sollte nach Qualität getrennt eingelagert und empfindliche Sorten zuerst ausgelagert werden.