«Untersaaten sind eine Möglichkeit, die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten und das Image der Ackerbauern als innovative und fortschrittliche Berufsgruppe zu verbessern.» Dies hielt Fritz Leuenberger, Beratung UFA Samen, am Infoanlass am Dienstagvormittag im Leimenstübli, Wenslingen BL, fest. Er, wie auch Harald Reiner und Beni Vogt, beide Pflanzenbauberater bei der Landi Reba AG, stellten fest, dass in der Schweiz zu diesem Thema Wissensbedarf besteht. Sie wiesen auf die Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Bauernverband und dem Lid hin, die zur Information der nichtbäuerlichen Bevölkerung Feldrandtafeln erstellen liessen. Diese können in der Landi am Agrarschalter gratis bezogen oder unter shop.landwirtschaft.ch zum Preis des Portos bezogen werden.
Eine gute Bodenvorbereitung ist enorm wichtig
Mit der «Rapskampagne 2020» soll Schritt für Schritt auch die Fläche von Speiseraps mit Untersaat gezielt ausgedehnt werden. «Die Bodenvorbereitung ist dabei wichtig», sagte Fritz Leuenberger, «denn je sauberer das Saatbeet, umso schneller entwickelt sich die Untersaat und die Unkräuter werden unterdrückt.» Er erläuterte, durch das Pflügen könne meistens das sauberste Saatbeet erreicht werden und ging auf die weitere Arbeit mit Grubber über Strip-Till bis zur Direktsaat ein. Wichtig sei der frühe Zeitpunkt des Saattermins bis 25. August, da nach dem 1. September besonders die in der Untersaatmischung UFA Colza-Fix vorhandene Sommerwicke sich wegen der kürzer werdenden Tage nicht mehr optimal entwickeln könnte. Damit die Sommerwicke im Winter erfolgreich abfriert, muss sie sich im Herbst optimal entwickeln.
Untersaat bietet zahlreiche Vorteile
Als Vorteile der Untersaat hoben die Fachleute folgende Punkte hervor:
- Unkraut wird unterdrückt
- Leguminosen bringen Stickstoff in den Boden
- überschüssige Nährstoffe werden durch Untersaat fixiert
- weniger Bodenerosion
- bessere Tragfähigkeit
- Ablenkfutter für Erdflöhe
- Humusaufbau
- mit den Ressourceneffizienzbeiträgen fördert der Bund gezielt solche Anbaumethoden
Sie raten von Untersaaten auf Standorten mit hohem Unkrautdruck ab. Als Problemunkräuter nannten sie Klebern, Kamille, Winden, Quecke, Placken und Disteln. Untersaaten eignen sich für intensive und extensive Anbausysteme. Es wurde auch auf die Wirtschaftlichkeit in Bezug auf die verschiedenen Anbauverfahren eingegangen. Zudem fehlte eine kritische Betrachtung zu Feldversuchen und Erfahrungen über die letzten Jahre nicht. Fragen wurden von UFA Samen, Lyssach, und Landi Reba Agrar, Gelterkinden, beantwortet.
Der erste Auftritt der neuen Leiterin Agrar bei der Landi Reba
«Ich bin als Bauerntochter auf dem Hof Maienboden in Liestal BE aufgewachsen und hatte immer grosses Interesse an der Landwirtschaft», erzählt Nadja Schütz, seit 1. April neue Leiterin Agrar bei der Landi Reba. Ihre Eltern Evelina und Hans hätten ihr und ihren Geschwistern Fabian und Daniela von klein auf geraten, bei der Berufsausbildung nicht nur die Landwirtschaft in Betracht zu ziehen.
[IMG 2]
Sprache lernen in Kanada
So absolvierte Nadja Schütz die Ausbildung zur Hotelfachfrau EFZ im Bad Bubendorf Hotel BE. Danach begab sie sich für einen mehrmonatigen Sprachaufenthalt nach Kanada. Zurück in der Schweiz nahm sie in Adelboden BE eine Winter-Saisonstelle als Barkeeperin an. «Da mir nach der Lehre im Hotel die Landwirtschaft und der Bezug zur Natur fehlten», blickt die 27-jährige zurück, «entschloss ich mich für das dreijährige Studium zur Agronomin an der HAFL (Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften)». Bevor sie mit dem Studium starten konnte, absolvierte sie die Berufsmatura und das Vorstudienpraktikum bei Familie Degen auf dem Hof Schönenberg in Pratteln BL. Nach dem Studium reiste Schütz ein halbes Jahr durch Australien und Neuseeland. Zurück in der Schweiz startete sie als Trainee bei der Agrargenossenschaft Fenaco. «Eine hochinteressante Zeit war das», schwärmt sie, «wo ich an verschiedenen Orten bei verschiedenen Firmen tätig war und viele interessante Leute kennenlernte.»
Die Chance gepackt
Ende letzten Jahres entschied sich ihr Vorgänger Samuel Guthauser, den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb zu übernehmen. Als Nadja Schütz vom Wechsel erfuhr, bewarb sie sich. «Und so durfte ich heute zum ersten Mal in meiner neuen Funktion auftreten», lächelt sie zufrieden.