Das momentan feuchte und regenreiche Wetter drängt diverse Zuckerrübenschädlinge in ihrer Entwicklung zurück. Bei starken Regenfällen werden zum Beispiel die Blattlauspopulationen in ihrem Wachstum ausgebremst und teils von der Blattunterseite abgespült. Für eine chemische Blattlausbekämpfung sollten die Rübenblätter während und nach der Behandlung für einige Stunden abgetrocknet sein. Bei zu feuchter Witterung kann der Wirkstoff ansonsten abgewaschen werden.
Mögliche Blattdüngerapplikation
Neben den Applikationsbedingungen muss jedoch auch das Rübenstadium berücksichtigt werden. In gewissen Regionen stehen die Rüben bereits im Reihenschluss oder kurz davor. Spätestens ab dem 12-Blattstadium erübrigt sich eine Blattlausbekämpfung, da die Schäden dann nur noch ein geringes Ausmass annehmen.
Bei einer allfälligen Blattlausbekämpfung können Blattdünger zum Insektizid beigemischt werden. Das Zumischen des Blattdüngers kann aber auch bei der ersten Fungizid- bzw. Kupferapplikation erfolgen. Die Rübe weist zu diesem Zeitpunkt eine grössere Blattfläche auf und kann demzufolge auch mehr Dünger über das Blatt aufnehmen.
SBR-Monitoring gestartet
Neben den Blattläusen treten aber auch andere Schädlinge wie die Glasflügelzikade, die Überträgerin der SBR-Krankheit (Syndrome Basses Richesses), auf. Die Fachstelle für Zuckerrübenbau (SFZ) hat diese Woche mit dem SBR -Monitoring zur Überwachung des Zikadenfluges begonnen. Dafür wurden auf über 60 Schweizer Rübenparzellen (vorzugsweise Ostschweiz) Insektenklebefallen ausgesteckt.
Mit den Klebefallen soll der Einflug der SBR übertragenden Glasflügelzikade abgefangen werden. Die Insekten werden anschliessend in Laboren analysiert. Mit der Laboranalyse kann bestimmt werden, ob die gefangenen Zikaden mit der SBR-Krankheit beladen waren oder nicht. Damit kann die Ausbreitung von SBR in den östlichen Anbaugebieten beobachtet werden. Aktuell gelten die Glasflügelzikaden als Hauptüberträgerinnen der SBR-Krankheit. Mithilfe des Monitorings soll ebenfalls überprüft werden, ob die Übertragung auch durch andere Insektenarten erfolgen kann.
Dichte Bestände
In der vergangenen Woche wurden zudem die Ertragserhebungsstandorte angelegt. Zusätzlich wurde auf jedem Standort die Bestandesdichte ausgezählt. Diese liegt nahezu überall auf einem sehr erfreulichen Niveau zwischen 90 000 und 110 000 Pflanzen/ha.
Die um den 20. März ausgesäten Rüben befinden sich bereits im Reihenschluss. Später gesäte Rüben weisen aufgrund der trockenen Keimungsbedingungen noch immer einen stufigen Aufwuchs auf. Die erste richtige Ertragserhebung wird am 22. Juli stattfinden.