Wie haben die Zwiebeln auf die feuchte Witterung reagiert? Antworten auf diese und weitere Fragen gab es am Flurgang von der IG Kartoffel- und Zwiebelproduzenten am 13. August in Lanterswil.
Rote Zwiebeln in unterschiedlichen Saatdichten gesät
[IMG 2] Im Rahmen eines PRE-Projekts hat Andrea Marti, Gruppenleiterin Obst, Gemüse, Beeren vom Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg, und die Interessensgemeinschaft Zwiebel sowie das Team von Egger Gemüsebau einen Saatdichteversuch mit roten Zwiebeln angelegt.
Die Zwiebeln wurden bei 1 Million, 1,25 Millionen und 1,5 Millionen pro Hektare ausgesät. «Unser Ziel war es, herauszufinden, ob mit einer erhöhten Saatstärke der Anteil marktfähiger Kaliber erhöht werden kann», kommentierte Andrea Marti das Versuchsziel. Die Hypothese sei dabei, dass dank der höheren Saatstärke weniger zu grosse Kaliber erreicht würden, sagt Marti. Die höhere Saatstärke bringe aber auch Risiken mit sich wie ein erhöhtes Krankheitsrisiko.
[IMG 3]
Gemeinsam mit Tobias Neuenschwander, Präsident der IG Kartoffel- und Zwiebelproduzenten, wurde zudem auf vier Parzellen Zwiebeln vorgeerntet und zwei Wochen warm und trocken gelagert, um so die Ernte und Lagerung zu simulieren. Viele Lagerkrankheiten zeigen im Feld keine Symptome. Durch die simulierte Lagerung werde untersucht, wie hoch das Risiko für Lagerkrankheiten nach diesem nassen Jahr und an vernässten Stellen ist.
Lagerung simuliert, für die Kranheiten war es zu früh
Ist ihr das gelungen? Andrea Marti und Tobias Neuenschwander waren überrascht, dass trotz der Witterung und der Bodenbedingungen erstaunlich wenige Zwiebeln Lagerkrankheiten aufwiesen. Wahrscheinlich seien die Infektionen noch nicht vollständig erfolgt, vermutet Marti, denn das grösste Infektionsrisiko sei erst ab dem Schlottenknicken der Zwiebeln.
[IMG 4]
Kritische Analyse und Beobachtungen vom Produktionsjahr
[IMG 5] «Das Schlottenknicken ist an diesem Standort dieses Jahr nötig», urteilte auch Martin Gertsch. Die Zwiebeln hätten nämlich die gewünschten Kaliber bereits erreicht, sind jedoch noch voll im Wuchs. Anschliessend ging er detailliert auf die Kulturführung ein und hinterfragte auch die eine oder andere Massnahme kritisch. Die Landwirte schätzten diese Einordnung.
Neben der Kulturführung ging Gertsch auch auf Besonderheiten des Anbaujahres ein. So habe er zum Beispiel beobachtet, dass viele Kulturen heuer beim Magnesium und auch bei den Mikronährstoffen wie Mangan unterversorgt gewesen seien. «Im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer», fasste er seine Beobachtungen zusammen.
Die Landwirte schätzen den Anlass, sie tauschten sich noch auf dem Feld und später bei Wurst und Brot über den Versuch und die Zwiebelsaison untereinander aus.
