In den Zuckerrübenfeldern sorgte in letzter Zeit die Anwesenheit des Rübenrüsslers bei manchem Landwirt für Aufruhr. Im Jahre 2023 nahm der Schädling erstmals eine grössere Anbaufläche von rund 3000 Hektaren in Anspruch.

Dieses Jahr konnte der Rübenrüssler praktisch überall in den Schweizer Anbauregionen gefunden werden. Trotz dieser Ausbreitung gibt es jedoch mehrere Gründe, Ruhe zu bewahren.

Eintrittspforte für Krankheiten

Das vom Schädling verursachte Schadbild sieht im ersten Augenblick schlimmer aus, als es tatsächlich ist. Gegen Ende Mai fliegt der Rüssel-käfer in die Rübenparzellen ein, sticht in die Blattstiele der Rüben und legt dort seine Eier ab. Daraus schlüpfen Larven, die den Hauptschaden an der Kultur verursachen. Diese fressen sich nun in Richtung Rübenkopf durch den Blattstiel und hinterlassen dabei Frassgänge.

Leiden die Pflanzen unter Trockenstress und lassen deshalb ihre Blätter hängen, so findet die Larve im Blatt nicht genug Nahrung, weshalb sie sich immer weiter durchfrisst. Dabei macht sie auch keinen Halt vor dem Rübenkopf und bohrt sich auch in diesen hinein.

Der Frassschaden der Larve ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht relevant. Die Frassgänge im Rübenkopf können allerdings Eintrittspforten für Pilzkrankheiten darstellen, wodurch die Rüben faulen und somit in den Fabriken nicht verarbeitet werden können.

Weniger Frassgänge

Anders als im letzten Jahr fiel bislang regelmässig Regen, wodurch die Pflanzen kaum in Stresssituationen gerieten. Das üppige Laub nährt die Larven des Rüsselkäfers gut, wodurch davon auszugehen ist, dass weniger Frassgänge im Rübenkopf entstehen als im Vorjahr. Des Weiteren wurden bereits einige Larven gefunden, welche sich verpuppt und den Stiel bereits verlassen haben. Der Zyklus neigt sich also langsam dem Ende zu und der Befall wird nicht weiter zunehmen.

Auch wenn die Larven sich in den Rübenkopf hineinfressen, heisst das noch lange nicht, dass mit einem Totalausfall gerechnet werden muss. Von den betroffenen 3000 Hektaren konnten letztes Jahr weniger als 30 Hektaren nicht mehr geerntet werden. Die Branche ist sich dem Problem bewusst und arbeitet derweil an möglichen Massnahmen und Lösungen für das Zuckerrübenjahr 2025.