Spritzmittelreste entsorgen, aber wie und mit welchem System? Der erste Demonstrationsbetrieb «Pflanzenschutzmittel und Gewässer» könnte diese Frage für manchen Landwirten künftig beantworten. Eröffnet wurde dieser letzten Woche auf dem Standort des Inforama Rütti.

Entsorgung von PSM-Resten

In Zusammenarbeit mit der Agridea und der HAFL wurde dieser innert eines Jahres aufgebaut.

Das Ziel ist es, mit regelmässigen Kursen, Veranstaltungen und einem breiten Angebot an zahlreichen Demonstrationsgeräten praxisnahes Wissen rund um einen nachhaltigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) und ihrer Entsorgung an die Landwirte zu vermitteln.

Interesse vorhanden

Das Interesse an diesem Thema ist da. Über 60 Teilnehmer(innen) aus der Landwirtschaft und Beratung besuchten den offiziellen Eröffnungstermin. An diesem wurden die auf dem Betrieb vorhandenen Geräte von den Herstellern bzw. Vertretern gleich selbst präsentiert. Die Gerätschaft ist also nun vor Ort, doch welche Möglichkeit hat nun ein Landwirt oder ein Lehrer einer Berufsschule von dieser zu profitieren?[IMG 2]

Diverse Kursangebote

Die BauernZeitung hat sich bei Benedikt Kramer, Themenbereichsleiter Pflanzenschutz der Agridea, dazu erkundigt.

Herr Kramer, wie sieht die Möglichkeit einer Nutzung des Demonstrationsbetriebs für eine Landwirtin oder einen Landwirt konkret aus?

Benedikt Kramer: Landwirte können sich auf der Website des Betriebs (siehe QR-Code) informieren. Dort sind die Einrichtungen des Betriebs (inkl. Lernmaterial) auch vorgestellt. Zudem gibt es noch die Seite zu den Kursangeboten, die jetzt nach und nach noch aktualisiert wird, wenn die Kursangebote fest stehen. Dort ist dann auch die veranstaltende Institution verlinkt, damit man sich anmelden kann.

Und für einen Lehrer an einer Berufsschule ausserhalb des Kantons Bern?

Der Demonstrationsbetrieb soll auch anderen Institutionen offen stehen. Auch hier ist die Anlaufstelle die Website. Dort gibt es ein Kontaktformular, über das Anfragen gemacht werden können. Alternativ ist auch die Kontaktaufnahme via info_demonstrationsbetrieb@agridea.ch möglich. Zur Nutzung gibt es dann zwei unterschiedliche Möglichkeiten:

Erstens; partielle Kursbeteiligung von Agridea, Inforama oder HAFL: Der Lehrer (oder seine Institution) legt selbst die Kursinhalte fest und übernimmt Planung und Koordination der Anmeldung. Auf Wunsch können die Agridea oder Inforama bei der Werbung für Kurs unterstützen. Agridea und/oder Inforama können dann auch Vorträge zu Themenbereichen oder Geräte-Demonstrationen übernehmen.

Zweitens, die Durchführung eines eigenständigen Kurses. Der Lehrer (oder seine Institution) übernehmen den Kurs komplett von Planung bis zur kompletten Durchführung. Gegebenenfalls ist eine Einführung in die Räumlichkeiten und Geräte notwendig.

Für beide Fälle gilt, dass die Nutzung der Räumlichkeiten des Demobetriebs und der Geräte kostenfrei ist. Weitere Räume, Druckmaterial oder Personen (bspw. für die Einführung oder als Referenten) müssen aber in Rechnung gestellt werden.

Welche Erfolge bzw. Resultate verspricht sich die Agridea vom Demonstrationsbetrieb?

Mit den Hilfsmitteln auf dem Demonstrationsbetrieb ist es möglich, Zusammenhänge aufzuzeigen und für den Gewässerschutz zu sensibilisieren. Wir erhoffen uns, dass von diesen Hilfsmitteln rege Gebrauch gemacht wird, und so ein Beitrag zum Gewässerschutz entsteht.

Der Demonstrationsbetrieb verfügt derzeit über alle in der Schweiz verfügbaren Systeme zur Behandlung von PSM-belasteten Abwassern. Landwirtschaftsbetrieben, die sich mit einer Investition beschäftigen, wird so eine Entscheidungshilfe geboten.

Langfristig erhoffen wir uns, dass das Angebot guten Anklang findet und das Angebot noch ausgebaut und von den Themen her breiter aufgestellt werden kann (z.B. diffuse Quellen, Applikation im Feld).

Weitere Fotos der ausgestellten Geräte finden Sie hier