Die Sonnenblumen könnten eine interessante Ersatzkultur für manch frustrierten Landwirt sein. Im Gegensatz zum Raps profitiert sie gar von den steigenden Temperaturen, da sie früher und höher als bisher angebaut werden kann.
Gesicherter Absatz
Sowohl im ÖLN als auch im Bio sind Produzenten gesucht. Laut dem Schweizerischen Getreideproduzentenverband sind von 20 000 t Vertragsmenge bisher 17 000 t erreicht. Anmeldungen für die Produktion im Jahr 2024 sind derzeit somit noch möglich.
Besonderheiten im Anbau
Verglichen mit Raps zeichnet sich die Sonnenblume durch einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede aus.
Anbauzeitpunkt: Raps wird Anfang Herbst gesät und im Juni gedroschen, die Sonnenblume kommt hingegen Anfang April in den Boden, die Ernte erfolgt dann im Oktober.
Vorkultur: Bei beiden Kulturen eignet sich Wintergetreide. Da die Sonnenblume erst im Frühjahr gesät wird, empfiehlt es sich, zur Überbrückung eine abfrierende Gründüngung anzubauen.
Fruchtfolge: Mindestens drei Jahre Anbaupause sind empfohlen. Zwischen Raps und Sonnenblumen beträgt die Anbaupause zwei Jahre.
Düngung: Sonnenblumen brauchen deutlich weniger Stickstoff (Norm 60 kg). Auf Böden mit hoher N-Nachlieferung oder entsprechender Vorfrucht kann auf eine N-Düngung gar verzichtet werden. Beim Kaliumbedarf sind sie dafür deutlich hungriger (Norm 327 kg). Idealer Hofdüngerverwerter.
Unkrautregulierung: Klassische Hackfrucht, Sonnenblumen werden in der Regel in Reihen mit 50 cm Abstand angebaut. Hacken mit Gänsefuss- und Fingerscharen ist möglich. Setzt man auf ein Herbizid, gibt es Mittel im Vor- und Nachauflauf.
Typen: Wie im Raps gibt es bei den Sonnenblumen ebenfalls HO-Sorten, deren Öl hohe Temperaturen (Braten/Frittieren) verträgt. Zwischen HO und normalen Sorten muss mindestens ein Isolationsabstand von 150 m eingehalten werden.
Schädlinge: Schnecken schmecken die Jungpflanzen ungemein gut. Darum gilt hier die Kultur überwachen und bei Bedarf Körner streuen.dub