Abo Typische Krautfäule-Symptome: In der Mitte der Flecken ist das Gewebe abgestorben, im Randbereich ist es chlorotisch und hell. Kartoffelbau Es gilt die Kartoffelfelder häufig zu kontrollieren Saturday, 15. June 2024 Neben der Krautfäule könnte im Kartoffelbau bald auch die Bekämpfung des Kartoffelkäfers zum Thema werden. Die feuchte Witterung und die bescheidenen Temperaturen haben die Entwicklung der Eier bzw. Larven beeinträchtigt. Der Druck scheint momentan im Vergleich zum Vorjahr tief. Steigt nun aber die Temperatur über 25 °C an, wird auch die Aktivität der Käfer steigen und die Entwicklung schneller vorangehen. Dennoch ist es wichtig, Geduld zu bewahren und den Behandlungszeitpunkt möglichst gezielt zu wählen. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei 30 % mit Larven befallenen Pflanzen oder bei einem Befallsherd pro Are.

Gezielt handeln

Hat man bei den Kartoffeln Verzicht auf Pflanzenschutzmittel angemeldet, kann der Kartoffelkäfer mit dem Bakterienpräparat Bacillus thuringiensis (Novodor) bekämpft werden. Dabei gilt es, die Entwicklung der jungen Larven besonders im Auge zu behalten. Die Wirkung ist nur bei den ersten zwei Larvenstadien (1,5 bis 3 mm Länge) garantiert. Sobald die Mehrheit der Larven zu schlüpfen beginnen, sollte bereits das erste Mal behandelt werden. Es wird empfohlen, 10 Tage später den zweiten Split durchzuführen. Generell sollten wüchsige Bedingungen herrschen und am Abend behandelt werden, da das Mittel nicht UV-beständig ist. Zudem ist die Frassaktivität in der Nacht am höchsten, wodurch viel Wirkstoff von den Larven aufgenommen wird. Wird der Zeitpunkt verpasst und muss mit anderen Wirkstoffen eingegriffen werden, sollte man daran denken, das Programm (Verzicht auf PSM) nachträglich abzumelden.

Was ist mit der Blattlaus?

Setzt man auf den Wirkstoff Spinosad (Audienz, Elvis, Spintor usw.), wird die Beigabe eines Netzmittels und eine Anwendung gegen Abend empfohlen, weil der Wirkstoff durch starke Sonneneinstrahlung rasch abgebaut wird. Werden weitere Behandlungen nötig (max. 2-mal Spinosad), weil viele Larven doch erst später geschlüpft sind (Spinosad wirkt nur auf Larven und adulte Käfer), kann der Einsatz von sonderbewilligungspflichtigen Mitteln in Betracht gezogen werden.

Ausser der Virenübertragung bei Pflanzkartoffeln machen Blattläuse nur wenig Schaden im Kartoffelbau. Erst wenn die Schadschwelle von mehr als 10 Blattläusen pro Fiederblatt überschritten wird und in Kombination mit Trockenheit kann eine Behandlung nötig sein. Es gilt jedoch vorher zu beachten, ob sich in der Parzelle auch die Nützlingspopulation aufbaut. Marienkäfer, Soldatenkäfer oder die Larven der Schwebfliege sind wichtige Helfer im Kampf gegen Blattläuse. Ist trotzdem eine Bekämpfung nötig, können die Produkte Movento SC oder Teppeki ohne Sonderbewilligung eingesetzt werden. Diese sind lange wirksam und teilweise nützlingsschonend.

Acetamiprid wirkt rund 10 Tage

Treten sowohl Blattläuse als auch Kartoffelkäfer gemeinsam auf und sind beide Schadschwellen gleichzeitig überschritten, kann eine Sonderbewilligung beantragt werden, um ein Acetamiprid (z. B. Gazelle SG, Pistol, Oryx Pro) einzusetzen. Diese sind nicht bienengefährlich und haben eine mittlere Wirkungsdauer von rund 10 Tagen.Berater Pflanzenbau, Inforama