Flurbegehungen für ein breites Publikum dürfen derzeit nicht stattfinden. Was jedoch nicht heisst, dass es an den Versuchsbetrieben der landwirtschaftlichen Schulen nichts zu sehen gibt: Auf den Feldern des Strickhofs etwa sind derzeit eine Reihe interessanter Ackerbauversuche am Laufen.

Vergleich verschiedener REB 

So wird hier beispielsweise im Rahmen von Streifenversuchen die Wirksamkeit verschiedener Massnahmen für Ressourceneffizienzbeitrage (REB) bei Zuckerrüben untersucht, speziell auch bei der Sorte Smart Belamia, welche im Conviso-System angebaut wird.

Bei diesem Versuch werden auf je einem Streifen die REB-Massnahmen M1 und M2 an-gewendet, zudem werden zur Kontrolle Varianten des Standardverfahrens angebaut. Bei den beiden REB-Massnahmen kommen Bandspritzung und Hacken zum Einsatz (siehe Tabelle unten), wobei bei M1 der eine Split von 0,5 l/ha bis zum 4-Blatt-Stadium mit der Flächenspritze erfolgt, der zweite mit der Bandspritze. Beim Standardverfahren wird Conviso dagegen ausschliesslich flächengespritzt, bei einer Variante einmalig, bei der anderen in zwei Splits.

Bandspritzen und Hacken kombiniert

Beim Bandspritzen wird das Herbizid in den Reihen appliziert, was bereits ab dem Saatzeitpunkt möglich ist. Hacken und Bandspritzen können gleichzeitig oder nacheinander erfolgen. Bei Bedarf lassen sich ältere Hackgeräte mit einer Bandspritze nachrüsten. Zusätzlich hilfreich ist eine Kamerasteuerung mit GPS. «Die Bandapplikation ist eine gute Möglichkeit für eine erfolgreiche Unkrautbekämpfung und einer damit verbundenen Herbizidreduktion von bis zu 60 Prozent», sagt Luzi Schneider von der Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenbau auf einem Rundgang gegenüber der BauernZeitung. Beim Hacken sei es wichtig, dass es für mindestens zwei bis drei Stunden trocken bleibe, damit das Unkraut nicht erneut anwachsen kann.

Bei der Besichtigung befinden sich die Pflanzen im 8- bis 10-Blatt-Stadium. Beim Teststreifen, auf dem das Herbizid in einmaliger Dosis von 1 l/ha gespritzt wurde, sind die Rüben kleiner und es hat immer noch Unkraut, das gelb und am Absterben ist.

Dieses konnte sich ausbreiten, weil die Behandlung erst spät erfolgte. «Da die Zuckerrübe eher langsam aufläuft und konkurrenzschwach ist, ist eine konsequente Unkrautvernichtung wichtig», betont Schneider. Daher sei es wirksamer, den Einsatz des Herbizids Conviso One auf zwei Zeitpunkte zu verteilen.

Conviso-Anbau erlaubt grösseres Zeitfenster

Beim Einsatz von REB-Massnahmen ist laut dem Zuckerrübenfachmann die Conviso-Smart-Technologie im Vorteil. Dennoch, so Schneider, sollte der Unkrautdruck nicht zu gross sein und die Behandlungen müssten zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Die Kombination von Bandbehandlungen und Hacken funktioniert gut, ein rein mechanisches Verfahren hätte dagegen einen schweren Stand. «Der Conviso-Anbau lässt sich gut mit kombinierten REB-Massnahmen vereinbaren, da dieses Herbizid sehr flexibel in der Anwendung ist und die Unkrautbekämpfung in einem grösseren Zeitfenster erfolgen kann», schlussfolgert Schneider.