«Als Produzent fühle ich mich verschaukelt», beschwert sich der Landwirt am Telefon. «Unsere Produktion wird je länger je mehr eingeschränkt und verteuert durch fehlende Pflanzenschutzmittel, Acker-BFF oder Absenkpfad. Gleichzeitig wurde der Rapspreis gesenkt und nun importiert man x-beliebige Ware, die man unter unseren Schweizer Raps mischt», klagt er.

Importware mit Kreuz

Diese Woche teilte der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) mit, dass bei Suisse Garantie für Raps eine Ausnahme bewilligt wurde. Aufgrund der kleinen Ernte dürfen die Verarbeiter zehn Prozent Importware beimischen, um ihre Verträge zu erfüllen. Dennoch werden diese Produkte das Schweizerkreuz tragen. Ein Umstand, den das Reglement von Suisse Garantie zwar erlaubt, für die Rapsproduzenten allerdings schwer verdauliche Kost ist. Die Gefahr bestehe jedoch, dass man Marktanteile verliere, wenn man nun nicht liefern könne.

Den Antrag für die Ausnahmebewilligung gestellt hat Swiss Olio, der Verband Schweizerischer Hersteller von Speiseölen, Speisefetten und Margarinen. Einzige Anforderung, welche die Importware erfüllen muss: Sie muss GVO-frei sein, ausserdem muss das Herkunftsland auf den Produkten deklariert sein. Dies soll klar die Ausnahme bleiben, betont der SGPV. Agro Marketing Suisse (AMS) werde einer ständigen Beimischung von Importware nicht zustimmen. Mehr als zehn Prozent seien grundsätzlich nicht erlaubt.

Rechnen und handeln

Dass der Schweizer Preis trotz fehlender Menge gesunken ist, begründe sich mit der Koppelung an den international sinkenden Preis. Bei Raps gibt es keine Importkontingente, die Möglichkeit, zu importieren, besteht immer und die Zölle sind fix. Der SGPV betont, die politischen Rahmenbedingungen zu verbessern sei schwierig. Jedoch soll die Positionierung der Swissness sowie der damit verbundene Mehrwert verbessert werden. Schliesslich müsse aber jeder Produzent selber die Wirtschaftlichkeit der Kulturen kennen und entsprechend handeln.