Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2021 zum Internationalen Jahr für Obst und Gemüse ausgerufen. Grund genug für den Schweizer Obstverband (SOV) und den Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) erstmals den «Tag der offenen Obst- und Gemüsegärten» durchzuführen.

31 Betriebe angemeldet

Für die Aktion am kommenden Samstag, 8. Mai, haben sich 31 Betriebe angemeldet. «Angesichts dessen, dass wir den Anlass eher kurzfristig organisiert haben, sind wir mit den Anmeldungen zufrieden», sagt Beatrice Rüttimann, Mediensprecherin beim SOV.

 

Stimmen von drei Produzenten

Die BauernZeitung fragt: «Warum nehmen Sie am Tag der offenen Obst- und Gemüsegärten teil?»

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Urs Bryner, Othmarsingen AG: «Der Graben zwischen Stadt und Land wird immer grösser. Daher möchte ich diese Chance nutzen, und versuchen, den Leuten die Landwirtschaft wieder etwas näher zu bringen. Dabei geht es nicht um meinen Betrieb, sondern um die gesamte Schweizer Landwirtschaft. Ich möchte bei ihnen das Verständnis erwecken und ihnen aufzeigen, dass wir Landwirte unsere Arbeit aus Leidenschaft machen und nicht, weil wir damit die Umwelt verschmutzen wollen. Wird uns das gelingen?»

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Niklaus Müller, Bibern SO: Wir haben einen rechten Anteil Direktvermarktung. In letzter Zeit wurden wir vermehrt von Kunden gefragt, was sie beiden Pflanzenschutz-Initiativen abstimmen sollen, weil sie zu wenig davon verstünden. Wir wollten so oder so eine Infoveranstaltung machen. Dabei planen wir Führungen mit Videos durch unsere Kulturen und zeigen ehrlich auf, was wir wo machen und warum. Wir möchten den Menschen aufzeigen, was möglich ist und wo wir Grenzen sehen.

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Thomas Wieland, Märstetten TG: Die Auswirkungen der beiden Initiativen wären auch für die Existenz von Spezialkultur-Betrieben fatal. Wasser, Essen, Gesundheit sind hoch emotionale Themen, die allen wichtig sind. Am 13. Juni sollen aber nicht Emotionen den Ausschlag geben, sondern die sachliche Auseinandersetzung. Es gibt viele gute Beispiele, um Vertrauen zu schaffen und aufzuzeigen, was wir Bauern bereits für die Umwelt und Nachhaltigkeit tun. Diese Gelegenheit müssen wir jetzt ergreifen! 

Jasmine Baumann

 

Moderne Produktion zeigen

Schon bald wird über die beiden Pflanzenschutz-Initiativen abgestimmt. Mit Abstimmungskampf habe der Anlass aber in erster Linie nichts zu tun, sagt Rüttimann: «Es geht uns darum, der Bevölkerung einen Einblick in die moderne Obst- und Gemüseproduktion zu geben und das gegenseitige Verständnis zwischen Produzenten und Konsumenten zu fördern.»

Die Besucher(innen) erleben vor Ort, welche Arbeitsabläufe es braucht, bis Obst und Gemüse auf dem Teller landen. Im Fokus steht aber auch der Austausch: Neben der Möglichkeit, die Betriebe zu besichtigen, beantworten die Betriebsleiter Fragen.

Anmeldepflicht wegen Covid

Aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen finden Betriebsführungen mit maximal 15 Personen pro Führung statt und die Besucher(innen) müssen sich im Voraus anmelden. «Die Betriebe haben die Abläufe schon geübt», erklärt Beatrice Rüttimann. Das Besucherinteresse scheint vorhanden: «Aus der Zentralschweiz habe ich etwa gehört, dass die Betriebe sehr zufrieden sind.»

Weitere Informationen: www.fruechteundgemuese.ch