Während ein Sud aus der Blackenwurzel gegen Verstopfungen helfen soll, wird den Samen genau Gegenteiliges nachgesagt. Aktuell ist die beste Jahreszeit, um reife Samen zu sammeln. Die Blacken bilden pro Pflanze bis zu 60'000 Samen. Die Blütenstände entfernen gilt sonst als Notmassnahme und wird meist erst gemacht, wenn sie unbemerkt blieben, vergessen gingen oder der Mähdrescher schon auf dem Platz steht und verhindert werden soll, dass Samen in die Ernte gelangen und sich so insbesondere über das Futter wieder verbreiten können.
Blacken-Samen vorsichtig ernten
An der Fressachse will die Blacke niemand, aber dahinter kann sie vielseitig eingesetzt werden. Wer Blackensamen für einen Sud erntet, sollte ganze Blütenstände vorsichtig abschneiden und die Samen erst dann vom Stängel entfernen, wenn sicher ist, dass er oder sie nicht mehr auf fruchtbarem Boden steht. Denn obwohl der Blacke heilende Kräfte nachgesagt werden, ist und bleibt sie gerade auf grasbetonten und Bio-Betrieben ein hartnäckiges Unkraut. Sie verdrängt Kulturpflanzen, erschwert die Ernte, mindert die Erträge und wird zumindest auf der Weide von den meisten Tieren nicht verzehrt.
Die Blacke kann überall da eingesetzt werden, wo Kälte erforderlich ist. Um Prellungen oder Hämatome kann direkt ein Blatt gewickelt werden. Ist dieses schwarz und trocken, meist bereits nach wenigen Stunden, hat es seine Dienste getan und muss ersetzt werden. Auch Juckreiz oder Fieber kann gelindert werden. Die Blacke wirkt also quasi als pflanzlicher Eisbeutel, was natürlich auch bei beginnenden Euterentzündungen nützlich sein kann.
Blackenblätter-Wickel hilft Kälbern
Bei der Jungmannschaft im Kälberstall ist Kühlen meist im Nabelbereich gefragt. Die Blätter oder ein daraus produzierter Wickel können mit einer Gasebinde oder einer Bandage locker um den Rumpf des Kalbes gewickelt werden. Nach einigen Stunden sind die Blätter schwarz und sollen entfernt werden. Der Tee aus den Samen ist wenig schmackhaft und wird am besten mit der Milch verabreicht oder mit einem Elektrolytersatz gemischt. Die Blacke kann im Stall also gute Dienste tun. Sie muss aber nicht wie die Feuerwehr, sondern zeitig nach den ersten Symptomen zum Einsatz kommen und ersetzt auch keinen Tierarzt.