Die Schweizer Landwirtschaftsfläche besteht zu 75 % aus Dauergrünland. Dazu gehören Wiesen, Weiden und das Sömmerungsgebiet. Diese Böden enthalten natürlicherweise viel Kohlenstoff, da Gräser ein dichtes Wurzelgeflecht bilden und dieses für den Eintrag von Kohlenstoff in den Boden sehr bedeutend ist.

Mit Hofdünger Bodenkohlenstoffvorrat aufbauen

Die abgestorbenen Wurzeln formen zusammen mit toten Mikroben und Pilzen und deren Abbauprodukten die organische Substanz des Bodens. Auch Hofdünger trägt zum Aufbau des Bodenkohlenstoffvorrats bei.

Von Kohlenstoffsequestrierung spricht man allerdings erst, wenn über einen längeren Zeitraum organische Bodensubstanz aufgebaut wird und dieser Aufbau mit einer Netto-Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre einhergeht.

Dazu muss der Kohlenstoffeintrag grösser sein als der Kohlenstoffverlust. Letzterer geschieht hauptsächlich, wenn Bodenlebewesen organische Substanz abbauen.

Weder Kohlenstoffsenken noch - quellen

Die Forschenden kommen laut dem Bericht der «Agrarforschung Schweiz» zum Schluss, dass die Wiesen, Weiden und Sömmerungsgebiete auf mineralischen Böden in den letzten 30 Jahren weder Kohlenstoffsenken noch -quellen waren.

Die verfügbaren Daten geben somit keine Hinweise, dass unter der bisherigen Bewirtschaftung auf Dauergrünland eine Zunahme der Kohlenstoffspeicherung stattfindet.

Auch Unterboden muss mitbeachtet werden

Allerdings ist die Datengrundlage unzureichend, um diese Frage abschliessend zu beantworten, so die Studienautoren. Zudem sind kaum Daten zum Unterboden vorhanden, wo grosse Mengen Kohlenstoff gespeichert werden können und dies auch längerfristiger geschieht als im Oberboden.

Für zukünftige Untersuchungen ist der Einbezug des Unterbodens deshalb unabdingbar. Nichtsdestotrotz sei der Erhalt dieser Speicher von grosser Bedeutung, um Verluste zu verhindern und die Bodenqualität zu erhalten, so eines der Fazite der Langzeitstudie.