Für die Ernte 2021 sind 4000 ha herbizidfrei angebauter Weizen angemeldet; zusammen mit Urdinkel und Roggen sind es 5000 ha. Brauchen würde es aber weitaus mehr, wie Sandro Rechsteiner von IP-Suisse auf Anfrage der Bauern-Zeitung mitteilt: «Die Nachfrage ist hoch, wir haben viele Anfragen und Bestellungen. Das Potenzial liegt aktuell bei 20 000 ha. Neue Produzenten für dieses Programm sind also gesucht.» Beim Weizen gab es im Vergleich zum letzten Jahr eine Steigerung um rund 2400 ha. Damals war die Anbaufläche noch beschränkt – nun müsste es gar zu einer Verfünffachung kommen, will man die Nachfrage decken.

Vor der grossen Nässe

Die BauernZeitung wollte von Sandro Rechsteiner wissen, wie sich diese Flächen nach dem nassen Frühling präsentieren. «Für die Unkrautbekämpfung im Getreide war das Wetter gut. Die mechanische Unkrautbekämpfung konnte grösstenteils vor dem nassen Wetter abgeschlossen werden. In vielen Regionen konnte ein erster Striegeldurchgang früh im Frühjahr gemacht werden», bilanziert er. Das trockene Wetter im März und April habe viele Gelegenheiten für Durchfahrten gelassen. «Ich habe keine Gesamtübersicht, aber jene Bestände, die ich gesehen habe, präsentieren sich generell ziemlich sauber», ergänzt er. Ausnahmen gäbe es immer und dafür seien unterschiedliche Gründe verantwortlich, ist er sicher. «Zudem sind die Bestände trotz langer Schlechtwetterperiode gesund. Regionale Unterschiede habe ich keine festgestellt», ergänzt der IP-Suisse-Mitarbeiter.

Austausch vorantreiben

Die Anmeldungen für den herbizidfreien Anbau verteilen sich gleichmässig über das Ackerbaugebiet der Schweiz hinweg. «Unsere Umfrage bei den Produzenten zeigte, dass es eigentlich keinen besonderen Typus einer Region oder eines Betriebs gibt, der am Programm teilnimmt oder nicht», erklärt Sandro Rechsteiner. Derzeit seien die Produzenten daran, Erfahrungen zu sammeln, um ihre Anbausysteme zu optimieren. Die Aufgabe der IP-Suisse und der Beratung sei es nun, Gefässe anzubieten, in denen die Landwirtinnen ihre Erfahrungen untereinander austauschen können.