Die ersten Gerstenparzellen wurden bereits gesät, die nächsten Saaten können folgen, sobald es die Bedingungen zulassen. Die Aussaat von Weizen kann gegen Mitte Oktober erfolgen. Gute Bodenbedingungen sind aber wichtiger als ein optimales Saatdatum. Eine regelmässige Saattiefe und eine gute Bedeckung des Saatguts bei der Aussaat verringern das Risiko von Phytotoxizität bei Vorauflaufbehandlungen.

Tiefer säen bei Herbizidlosen

In herbizidlos geführten Parzellen sollte etwas tiefer gesät werden, um den Striegel besser führen zu können. Eine spätere Aussaat des Weizens, eventuell mit vorherigem falschem Saatbeet, verringert das Auflaufen von Ungräsern (Windhalm und Ackerfuchsschwanz).

Herbstbehandlungen in Weizen oder Dinkel werden bei früher Saat, auf Parzellen mit hohem Ungrasdruck, und auf Schlägen, die im Frühjahr schwer zugänglich sind, empfohlen.

Wirkungsweise abwechseln

Sulfonylharnstoffe und FOP-Resistenzgruppen (Aryloxyphenoxy-Propionate) HRAC 1 und HRAC 2 kommen in den meisten Getreideherbiziden, welche im Frühjahr verwendet werden, vor. Deren Einsatz im Herbst fördert die Resistenzbildung. Da Sulfonylharnstoffe und FOP auch in anderen Kulturen verwendet werden, bietet der Einsatz von Bodenherbiziden im Wintergetreide eine Möglichkeit, die Wirkungsweisen abzuwechseln.

Es birgt Risiken

Im ÖLN sind Vorauflaufbehandlungen nach dem 10. Oktober nicht mehr verboten. Dies bietet zwar mehr Flexibilität bei den Anwendungen, aber man sollte unbedingt die Umweltrisiken im Auge behalten, welche diese Behandlungsart zu dieser späten Jahreszeit mit sich bringen kann. Je tiefer die Temperaturen, desto niedriger die Abbauraten. Da die Böden unbedeckt und oft wassergesättigt sind, besteht ein erhöhtes Risiko, dass die hochpersistenten Wirkstoffe in Oberflächengewässer abfliessen.

Um die Entstehung von Herbizidresistenzen zu verlangsamen, werden verschiedene Massnahmen empfohlen. Auch bei der Verwendung von Herbiziden kann im Herbst (September) ein falsches Saatbeet durchgeführt werden, um das Auflaufen der Ungräser zu fördern und sie vor der Aussaat des Getreides zu vernichten.

Erfolg des Herbizideinsatzes sicherstellen

Den Einsatz von Herbiziden sollte über die gesamte Fruchtfolge hinweg geplant werden. Der Wechsel zwischen Frühjahrs- und Herbstkulturen ermöglicht es, die Keimzeitpunkte zu variieren und so die Dominanz einzelner Arten zu verringern.

Beim Einsatz von Herbiziden ist es entscheidend, den Erfolg der Behandlung sicherzustellen. Resistenz sollte nicht mit mangelnder Wirksamkeit aufgrund von fehlerhafter Anwendung verwechselt werden. Neben der Einhaltung der Produktempfehlungen, wie Anwendungsstadien und Dosierungen, ist auf optimale Anwendungsbedingungen zu achten. So sollte zum Beispiel der Einsatz von Bodenherbiziden auf Feldern mit hohem Gräserdruck bei guter Bodenfeuchtigkeit im Vorauflauf erfolgen, damit die optimale Wirkung erzielt wird. Keine Behandlung tätigen, wenn in den zwei darauffolgenden Nächten Frost gemeldet wird.