Bei Fenaco Landesprodukte wird offenbar darüber nachgedacht, den Anbau von Veredelungskartoffeln 2021 zu kürzen. Man sei im September mit der Annahme in die Planung gestartet, dass die Corona-Pandemie keinen signifikanten Einfluss auf die Kampagne 2021/ 22 habe, ist in einer Produzenten-Info zu lesen, die der Redaktion vorliegt.
Entscheid bis am 10. Februar
«Aufgrund des negativen Ausblicks für die nächsten Monate stehen wir leider vor der Frage, ob wir den Anbau 2021 noch nach unten korrigieren müssen», heisst es darin. Die Situation werde mit den Industriebetrieben in den nächsten Wochen analysiert und auch innerhalb der Branche würden «bestmögliche Lösungen» gesucht. Ein Entscheid falle bis spätestens am 10. Februar, heisst es weiter.
«Dramatisch verschärft»
Insbesondere im Segment Frites-Kartoffeln habe sich die Situation in den letzten Wochen nochmals «dramatisch verschärft», schreibt Fenaco Landesprodukte in dem Newsletter. «Die Schliessung der Restaurants und auch der allermeisten übrigen Verpflegungsmöglichkeiten ausser Haus über einen langen Zeitraum führten zu einem regelrechten Umsatzeinbruch. Es sei absehbar, dass die bereits heute grossen Lagerbestände an Tiefkühlprodukten und der mittelfristig negative Ausblick für die Gastronomie die Kampagne beeinflussen würden.
Bei den Chipskartoffeln präsentiere sich die Situation etwas erfreulicher. Jedoch überstiegen auch hier die hohen Rohstoff-Lagerbestände gemäss heutiger Einschätzung den Bedarf bis im Sommer 2021.
Frischkartoffeln gefragt
Erfreulich ist die Lage hingegen bei den Frischkartoffeln. «Solange die Corona-Einschränkungen bleiben, wird auch der erhöhte Hauskonsum von Frischkartoffeln anhalten», schreibt Fenaco Landesprodukte. Somit dürften die erfreulichen Kartoffelabsätze über den Detailhandel noch anhalten. Dass die Verkäufe in die Gastronomie komplett weggebrochen seien, vermöge die positive Gesamtbilanz im Frischmarkt nicht zu trüben.