«Die ersten Kirschen der Sorte Burlat wurden in unserer Region letzte Woche bereits geerntet, die Früchte präsentieren sich vielversprechend, mit einer schönen Grösse», erklärt Andreas Klöppel, Fachspezialist Obstbau vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg. Infolge des Vegetationsvorsprungs bestehe so dieses Jahr bereits vor den Sommerferien ein sehr erfreuliches Kirschenangebot.

Aufgeplatzte Früchte infolge langer Regenperiode

Unter dem Witterungsschutz in den professionellen Anlagen hätten die Kirschen auch die letzten sehr regenreichen Wochen grösstenteils gut überstanden. Über das Wurzelwerk sei aber sicher auch in Anlagen viel Wasser in die Früchte gelangt, was vereinzelt zu aufgeplatzten Kirschen führen könnte.

Viel grösser sei das Problem von geplatzten Kirschen bei den Hochstammbäumen, so Andreas Klöppel. Die Früchte saugten sich während der Regenperiode mit Wasser voll. Dadurch stieg der Druck im Inneren der Kirschen, bis diese schliesslich platzten. Neben diesem Problem hätten auch Pilzkrankheiten wie Monilia und Schrotschuss ihre Spuren hinterlassen. Infolge des nassen und noch meist mit hohem Gras bewachsenen Untergrundes konnten bei Hoch- und Halbhochstämmern auch kaum Pflanzenschutzbehandlungen gemacht werden.

Vorbeugen gegen KEF ist entscheidend

Noch seien in den Fallen kaum Kirschessigfliegen (KEF) gefangen worden, so Andreas Klöppel. Mit dem aktuellen Temperaturanstieg und der hohen Luftfeuchtigkeit aufgrund der anhaltenden Regenfälle dürften die Bedingungen für die Reproduktion der KEF aber optimal sein. Entsprechend wichtig seien Massnahmen wie das Kurzhalten des Grases, das tägliche Ernten der beschädigten und überreifen Früchte aus der Anlage und, wo möglich, die Einnetzung der Kulturen.