Krähen mögen Mais. Sie wissen, dass sie zupicken können, wenn auf dem Feld eine Linie zu sehen ist. Das Problem mit den schlauen Vögeln ist nicht neu, aber seit dem Verbot des Beizmittels Mesurol hat es sich verschärft.

CDs, Vogelscheuchen, Schreckschüsse

Familie Schlapbach aus Kriechenwil BE hat bereits einiges getestet, berichtete die «Berner Zeitung» kürzlich: CDs, in denen sich das Sonnenlicht reflektiert oder Vogelscheuchen. Doch all das habe nur kurz geholfen, sagt Miriam Schlapbach gegenüber der Zeitung. Besser nützte die Schreckschuss-Pistole. Allerdings reichte nach den ersten Schüssen prompt jemand eine Beschwerde beim Freiburger Amt für Landwirtschaft ein. Die Schüsse würden auch die restlichen Tiere im benachbarten Naturschutzgebiet aufschrecken, hiess es.

Rupfbilder sind bei Konsumenten unbeliebt

Also testete die Familie eine weitere Methode: eine tote Krähe, gebracht vom Wildhüter, auf dem Feld aufhängen, die Federn gut verteilt. Das Rupfbild ist eine Methode zur Krähenabwehr, die recht gut funktioniert, aber regelmässig für Kritik aus der Bevölkerung sorgt.

Methoden wechseln

Biobauer Michel Arn aus Büetigen BE hat schon einige Methoden getestet. Wichtig sei, zwischen den Abwehrmethoden hin und her zu wechseln, sagt er im Artikel. Biobauer Stefan Brunner aus Spins bei Aarberg BE schaut darauf, die Samen zirka acht Zentimeter tief im Boden zu vergraben. Das Graben werde den Krähen dadurch zu mühsam. Zudem hat er auch schon kurz nach der Aussaat das Feld gestriegelt, um die Linien zu verwischen.

Mit winddrachenähnlichen Greifvogelattrappen, welche an hohen Teleskopstangen flattern, konnten laut einem Merkblatt der Luzerner Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) teil-weise sehr gute Erfolge über zwei bis drei Wochen erzielt werden.

Timing ist entscheidend

Auch akustische Vergrämung ist ein Thema. Durch das regelmässige Abspielen von Alarmrufen verschiedener Vögel wird die Präsenz von Beutegreifern vorgetäuscht, wie das Lawa schreibt. Das funktioniere am effektivsten in Kombination mit Rupfbildern oder Greifvogelattrappen.

Optische und akustische Abwehrmassnahmen wirken laut Lawa in der Regel nur für maximal zwei bis drei Wochen. Diese Zeitspanne reiche jedoch oft aus, um die heikle Keimphase zu überbrücken.