Die Rübensaat neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Die Schönwetterphase liess die Böden in vielen Regionen abtrocknen und sorgte somit für gute Saatbedingungen.
Zuckerrüben, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt ausgesät wurden, sind bereits an der Oberfläche sichtbar. Je nach Saatzeitpunkt befinden sich diese Rüben im Keim- bis 2-Blattstadium.
Frostige Nächte
In den letzten Nächten sanken die Temperaturen stark ab und vielerorts kam es sogar zu Frösten. Die Zuckerrübenkeimlinge können in der Regel Minustemperaturen von 2 bis 3 °C ertragen. Die Böden sind momentan relativ trocken und können sich über den Tag gut erwärmen, was die Gefahr von grossen Frostschäden etwas mindert. Dennoch sollten die Rübenkeimlinge in den nächsten Tagen gut beobachtet werden.
Frostschäden sind nicht immer sofort zu erkennen. Oftmals sind die Symptome erst nach einigen Tagen an den Rübenpflanzen sichtbar. Typische Frostschäden sind unter anderem welkende oder vergilbende Blätter. Im Extremfall verfärbt sich das Rübenherz schwarz und beginnt zu faulen.
Geduld mit Herbiziden gefragt
Die frostigen Nachttemperaturen führen bei den zarten Rübenpflanzen zu Stress. Um Spritzmittelschäden an der Rübenkultur zu vermeiden, sollte mit der Herbizidapplikation zugewartet werden, bis sich die Temperaturen eingependelt haben und die Pflanzen sich vom Stress erholen konnten. Die Kontaktherbizide sollten mit den vielen Sonnenstunden eine gute Wirkung zeigen.
Auch wenn die Bodenoberfläche bereits relativ trocken ist und somit nicht optimale Bedingungen für Bodenherbizide herrschen, sollten diese im ersten Herbizidsplit auf keinen Fall weggelassen werden. Der Wirkstoff Metamitron kann noch einige Tage bis Wochen im Boden verweilen. Bei einem Witterungsumschlag, verbunden mit etwas Regen, können die Bodenherbizide also auch noch verspätet ihre Wirkung entfalten. Bei Conviso-Rüben kann nach wie vor mit der Unkrautbekämpfung zugewartet werden, bis das Unkraut das 2- bis 4-Blattstadium erreicht ist.
Schädlinge im Auge behalten
Neben Unkraut und Frostschäden sollte auf der Rübenparzelle auch nach Schädlingen Ausschau gehalten werden. Die trockenen und windigen Wetterbedingungen helfen bei der Unterdrückung des Rübenerdflohs und von Schnecken. Auch die kalten Nachttemperaturen machen es den Schädlingen schwer. Dennoch kann sich diese Situation rasch ändern.
Die Bekämpfungsschwelle für den Rübenerdfloh liegt bei 50 % befallenen Rübenpflanzen im Keimblatt, respektive 80 % befallenen Pflanzen im 2- bis 4-Blattstadium. Sind diese Schwellenwerte erreicht, kann eine Sonderbewilligung bei der jeweils zuständigen kantonalen Pflanzenschutzfachstelle zur Bekämpfung des Erdflohs beantragt werden.