Nach einem intensiven Jahr mit über 3500 Rübenproben konnten diverse neue Sorten zur Empfehlung für den Anbau 2022 aufgenommen werden. Die Sortenliste zeigt sich in einem neuen Bild. Die alt bewährten Sorten Samuela und Strauss sind nicht mehr zu finden. Ebenso sind die Sorten Tesla und BTS 2725 weg. Dafür findet man unter den fünf neuen Sorten die Namen Escadia KWS, Dunant und Smart Arosa.

Die klassischen Sorten

Escaida KWS und Dunant sind klassische Sorten. Escadia ist eine Sorte mit einem extrem hohen Rüben- und Zuckerertrag. Sie ist eher niedrig wachsend, hat grosse Blätter und deckt den Boden gut ab. Ihre grosse Stärke ist die hervorragende Blattgesundheit. Dank neuer Züchtungsstrategie konnte eine hochresistente Sorte gezüchtet werden. Escadia eignet sich für Anbauregionen mit bekannt hohem Blattfleckendruck oder den Extensoanbau.

Die Sorte Dunant stammt aus dem Hause Strube. Sie ist ausnahmsweise kein typischer Zuckertyp. Die Sorte glänzt mit gutem Ertrag unter diversen Anbaubedingungen bei mittlerer Blattgesundheit. Sie ist ein heller Blatttyp mit grossen Blättern, wodurch der Boden gut abgedeckt wird.

ALS mit hohem Zuckergehalt

Im ALS-Bereich ist mit der Aufnahme von Smart Arosa bereits die dritte Sorte in diesem Sortiment auf dem Markt. Im Vergleich zu den anderen beiden ALS-Sorten glänzt Smart Arosa mit einem hohen Zuckergehalt. Die Blätter sind aufrecht und lang mit durchschnittlicher Blattgesundheit.

Sorten gegen SBR

Im Bereich «Syndrome Basses Richesses» (SBR) konnten weitere Fortschritte erzielt werden. So wurden zwei vielversprechende Sorten aufgenommen: Xerus und Chevrolet. Beide Sorten zeigten unter dem späten SBR-Befall 2021 einen ansprechenden Zuckergehalt, welcher höher als 16 % ausfiel. Xerus profitiert von einer guten Jugendentwicklung.

Es ist empfohlen, im SBR-Gebiet auf Sorten der spezifischen SBR-Empfehlungsliste zurückzugreifen.

10. Woche Rübenkampagne

Die Lieferungen in Frauenfeld erreichten erstmals in dieser Kampagne einen Wochendurchschnitt von 18 %, berichtet die Schweizer Zucker AG (SZU). In Aarberg wurde für die Berichtswoche die Marke von 17 % Zuckergehalt knapp verfehlt bzw. nur bei den Bahnlieferungen erreicht. 

Fremdbesatz angestiegen
Ebenfalls angestiegen sei in beiden Werken der durchschnittliche Fremdbesatz. Unterdessen sind die Erntearbeiten praktisch abgeschlossen und die Rübenmieten hoffentlich mit Vlies vor Kälte undNässe geschützt, schreibt die SZU. So wird es möglich sein, einen weiteren Anstieg beim Fremdbesatz zu vermeiden sowie die Zuckerverluste bei der Lagerung auf ein Minimum zu beschränken, heisst es.

Zusätzliche Verladetage
Um die Bahnlieferungen in der Westschweiz bis Ende der nächsten Woche abzuschlies­sen, werden zusätzliche Verladetage eingeplant. Der hohe Anteil der Bahnlieferungen führte in Aarberg zu Engpässen bei der Wagenverfügbarkeit, die jedoch durch Anpassungen bei den Fahrplänen in der Nacht grösstenteils behoben werden konnten. Lediglich bei zwei Zügen konnte nicht die volle Anzahl Leerwagen bereitgestellt werden. Bei den geplanten Importzügen nach Frauenfeld kam es aufgrund von Streckenunterbrüchen und Lokdefekten zu weiteren Ausfällen. In der Folge wird die Verarbeitungsleistung in Frauenfeld den effektiven Liefermengen angepasst. Das Ziel, die Rübenlieferungen bis am 22. Dezember abzuschliessen, stehe weiterhin.

  Lieferung Zucker Gesamtabzug
Werk Aarberg      
Bisher 447'700 t 16,2 % 7,0 %
Berichtswoche 65'900 t 16,9 % 7,3 %
Total konv. 513'600 t 16,3 % 7,0 %
Werk Frauenfeld      
Bisher 411'000 t 17,4 % 6,7 %
Berichtswoche 60'000 t 18,0 % 7,7 %
Total konv. 471'000 t 17,5 % 6,8 %
Total SZU konv. 984'600 t 16,9 % 6,9 %

(Quelle Schweizer Zucker AG)