Vor allem Tagesmedien funktionieren nicht zuletzt auch über negative Berichterstattung – sei es aus der Politik, der Wirtschaft oder der Gesellschaft. Ob wir über den grossen Teich nach Amerika schauen oder auch gerne im eigenen Dorf bleiben – manche Nachrichten können einen schon mal in Angst und Schrecken versetzen. Oder nehmen wir als Beispiel die Landwirtschaft, die immer wieder ihr Fett abbekommt: seien es neue Initiativen, fallende Preise oder Umweltthemen.
Wir können die Welt ebenso wenig ändern wie diese Art von Berichterstattung – zumindest nicht kurzfristig. Aber wir können einen bewussteren Umgang damit wählen! Um beim Beispiel Landwirtschaft zu bleiben: Wie geht man um mit Nachrichten zum Milchmarkt, zu Pestizidbestimmungen oder zu konflikthaften Begegnungen zwischen Mutterkühen und Wanderern? Jammern, Drama und Panik? Oder eher Frustration, Verbitterung und Rückzug? Es gibt auch einen dritten, angenehmeren Weg.
Keine schlechten Meldungen am Morgen und Abend
Schlechte Meldungen am frühen Morgen können den ganzen Tag verderben. Das gleiche gilt für die späten Abendstunden, denn sie verunmöglichen einen entspannten Schlaf. Bestimmen Sie daher ganz bewusst, zu welcher Tageszeit Sie Ihre News checken. Seien Sie achtsam, ob, wann und wo Sie die Nachrichten in Ihr Leben lassen. Ihr Körper und Ihr Wohlbefinden werden positiv darauf reagieren!
Im Hier und Jetzt bleiben
Was auch immer im Bundeshaus geredet oder am Stammtisch beschlossen wird: Fokussieren Sie sich auf ihr nahes Umfeld: Als Bäuerin zum Beispiel auf die Arbeit, die Familie und den Hof. Fragen Sie sich: «Was kann ich heute ganz konkret tun, um unsere Produkte besser zu verkaufen.» «Wie kann ich heute meine Familie glücklicher machen?» «Was sind heute meine Möglichkeiten für ein besseres Leben auf dem Hof?» Dieses bewusste Abwenden vom Aussen, hin zum Blick nach Innen und auf den eigenen Alltag, kann sehr beruhigend und gesund sein.
Etwas tun und anderes Weglassen
Ist etwas Ruhe eingekehrt, darf der Blick wieder nach Aussen gerichtet werden. Denn mit unserem Engagement können wir dazu beitragen, dass die Welt besser wird. Aber der Tag hat bekanntlich nur 24 Stunden. Daher: Etwas tun und vieles weglassen. Verzetteln Sie sich nicht. Setzen Sie klare Schwerpunkte. «Was will ich konkret machen, um eine Veränderung herbeizuführen?» «Wo kann ich mich mit meinen Möglichkeiten einsetzen?» Aber auch: «Wo überlasse ich das Feld mit gutem Gewissen anderen, kompetenten Menschen?»
Um beim Beispiel aus der Landwirtschaft zu bleiben: Selbst wenn man als Bäuerin heute «nur» ein informatives Gespräch mit einem Kunden im Hofladen führt oder die Spaziergänger mit einem Lächeln grüsst – es sind auch solche Momente, die Wunder bewirken können!
Zur Person
Tanja Pfannmüller ist Coach und Mediatorin. Sie lebt und arbeitet in Utzigen und ist unter anderem im «Netzwerk Mediation im ländlichen Raum» aktiv.
Mehr Infos unter:
www.leenan.net
www.hofkonflikt.ch
Facebook-Gruppe «Glücklich und geerdet – der Weg zur beflügelten Bäuerin»