«Wir wurden seitens der Abnehmer immer vertröstet. Völlig unverständlich. Die Einlagerung war überfällig», sagt Nationalrat Marcel Dettling. Denn endlich hat die Proviande am vergangenen Freitag, 22. März, mit Zustimmung des Bundesamtes für Landwirtschaft bei der Kategorie Kälber KV beschlossen, eine freiwillige Einlagerung von Kalbfleisch mit Beiträgen einzuleiten.
Die Einlagerungsaktion startete am Mittwoch, 27. März, und endet am 19. April. Die Mindestmenge pro Betrieb beträgt 100 kg Kalbfleisch mit oder ohne Knochen – nach oben gibt es keine Limitierung.
Für das eingelagerte Kalbfleisch gibt es einen Grundbeitrag plus einen Lagerbeitrag (siehe Tabelle). Die Beiträge können je nach Veränderung des Wochenpreises KV angepasst werden. Laut Marcel Dettlings Einschätzung lohnt es sich für die Verarbeiter, einzulagern, sodass über die Osterzeit der Markt abgeräumt wird und es in den Ställen keinen Rückstau gibt.
Preise nicht kostendeckend
«Es wird sich weisen, ob man den Sinkflug der Kalberpreise aufhalten kann», sagt Marcel Dettling. Aber ob das reichen wird, um Kälbermast wirtschaftlich zu betreiben, steht auf einem anderen Blatt. «Im Vergleich zum Vorjahr sind Preise um Fr. 1.60 tiefer. 4000 Kälber à 128 kg ergibt einen wöchentlichen Verlust von rund Fr. 800'000.–», rechnet Dettling vor. Und dies bei im Vergleich zum Vorjahr steigenden Produktionskosten.